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(A0B0C0D0) in jedem der folgenden Räume Zeitprojektionen wie (A1B1C1D1), (A2B2C2D2) etc. Die Zeitprojektionen einer Geraden müssen also ebenfalls als Gerade, und zwar als ein paralleles System von Geraden dargestellt werden, weil die

Fig. 2.

Zeitdauer t1t0 für alle Raumpunkte dieselbe Größe bedeutet. Wir sind nämlich gezwungen, die Zeit in jedem Punkte des Raumes als gleichförmig fließend, und ihre Geschwindigkeit für alle Raumpunkte als dieselbe zu betrachten. Dies liegt in der Natur unseres Bewußtseins begründet, und wir pflegen überhaupt von einer Geschwindigkeit der Zeit gar nicht zu sprechen, weil wir eben die Zeitgeschwindigkeit in jedem ihrer Punkte und an allen Punkten des Raumes als eine und dieselbe auffassen. Es verhält sich hiermit ebenso wie mit dem Richtungsbegriffe der Zeit, den wir allemal übergehen, weil wir die Zeit in allen ihren Teilen und an allen Punkten des Raumes als mit derselben Richtung behaftet denken müssen.

Verlege ich nunmehr in den Punkt A0 eine sinnliche Erscheinung oder, wenn es beliebt, einen materiellen Punkt, so wird er, falls derselbe als ruhend angenommen wird, im Verlaufe der Zeit in A1, A2, A2 ... erscheinen, er wird sich in dem als fließend vorgestelltem Raume fortbewegen. Die Ruhe erscheint also im fließenden Raume als eine gleichförmige


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Menyhért Palágyi: Neue Theorie des Raumes und der Zeit. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1901, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PalagyiRaumzeit.djvu/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)