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seinem Priester in Zukunft zu folgen, war die Frucht seines Rittes. Aber sein Starrsinn besserte sich nicht; er lebte nach gewohnter Weise in der Reduktion und brachte sie bald so weit, daß alle ihre Vorräte aufgezehrt waren. Indes hatte P. Burges vorsorglich von einer andern Mission Hilfe begehrt. Die gehoffte Lieferung traf ein, als die Not schon groß war. Da ließ P. Burges seine Indianer zusammenrufen und erklärte ihnen, daß die Unterstützung der Spanier aufgehört habe. Der angelangte Vorrat sei von Christen, die noch kurz vorher, wie sie, Heiden gewesen wären; weil sie aber der Lehre der Väter gehorcht, seien sie im stande, auch andern Gutes zu tun, die wie sie Gott kennen zu lernen wünschten. Diese Gabe werde er nach seinem Belieben nur an jene austeilen, die sich zur Arbeit bequemten; die andern möchten sich entfernen.

Bild 7. Kopfbedeckung der Mokobier.

Aletin war es zufrieden; Cithaalin aber murrte und zog mit dreihundert Köpfen von dannen.

P. Burges war über diesen Verlust von Seelen, die er für Jesus zu gewinnen hoffte, untröstlich. Aber Aletin kannte seinen trotzigen Schwager besser und behauptete, er werde bald wiederkommen. Nun suchten die Patres eine feste Tages- und Lebensordnung einzuführen. Die ersten Stunden gehörten dem Unterrichte in der christlichen Lehre. Dann wurde das Feld bearbeitet. Sechs Mann mußten das Vieh hüten. Für je sechs Familien wurde jede Woche ein Rind geschlagen. Die Haut sollte dem Missionär gebracht und von ihm verkauft werden, um für den Erlös Messer, Hacken und Werkzeuge anzuschaffen.

Nach zwei Monaten stellte sich Cithaalin mit seinen Leuten wieder ein. Trotzig blieben sie in ihren aufgeschlagenen Hütten, ohne den Missionär zu begrüßen, ohne etwas zu fordern. Sie erwarteten, P. Burges werde sich ihnen zuerst nähern; denn sie verkannten seinen Eifer für sie keineswegs. Die liebreiche Sorge, mit der dieser kluge Seelenhirt ihnen Nahrung antrug, machte sie geschmeidiger, und ohne ein Wort darüber zu verlieren, fügten sie sich in die Ordnung.