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im heftigsten Zorne, sich selbst von dem Gemeingute der Mission zu nehmen, was er wolle, und sich in Santa Fé zu erkundigen, wie sich der Pfarrer gegen ihn zu verhalten habe.

Burges schickte nach dem Rate Aletins einen Eilboten zum Kommandanten nach Santa Fé mit einem ernsten Briefe. Ob es der Wille des Kommandanten sei, so fragte er, daß die Indianer nach ihrem Gutdünken mit den Lebensmitteln schalten und walten dürften, wie die Spanier ihnen beigebracht. Wäre dies der Fall, so müßte in wenigen Tagen eine Herde von mehreren tausend Stück Hornvieh herbeigeschafft werden. Sei dies aber nicht der Fall, so solle man dem Cithaalin andere Grundsätze beibringen als solche, die der eigennützige Stadtpöbel zu äußern pflege. Die Ordensobern hätten sie, die Jesuiten, nicht als eine Vorpostenwache für Santa Fé, sondern als Lehrer des Christentums hingestellt;

Bild 6. Kopfbedeckung der Mokobier.

das sei ihr Beruf, dem sie sich bis zum letzten Augenblick ihres Lebens zu weihen bereit seien. Wolle aber der Kommandant die Indianer nur zu Freunden der Spanier und nicht auch zu Freunden Gottes machen, so sei dies seine Sache; er möge dann auch jemand abordnen, der die Wirtschaft der Gemeinde besorge. Diese Sorge sei ohnehin nicht das Amt eines Seelsorgers und nur durch die Spanier den Missionären zugeteilt worden.

Der Brief verfehlte nicht seinen Eindruck. Der Kommandant erkannte sehr wohl das Gefährliche, das dieser Verkehr zwischen den Indianern und Spaniern habe. Es wurde Rat gehalten und verordnet, daß künftig kein Bewohner der Reduktion ohne schriftlich erteilte Erlaubnis des Missionärs zur Stadt kommen dürfe. Die Spanier sollten ihrerseits keinen Indianer aus der Mission zu sich einladen, bei Strafe des Kerkers oder einer Geldbuße.

Erst nachdem diese Verordnung ergangen war, setzte Cithaalin seine Drohung, in der Stadt über die Pflichten des Missionärs Erkundigungen einzuziehen, ins Werk; denn er hatte sich unterdessen mit Jagd beschäftigt. Ein kühler Empfang und die Lehre,