Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/50

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nicht selten nahm der stinkende Sorillo seinen Weg zu mir und wurde von Nattern und Schlangen, einer sehr häufigen Plage dieser sumpfigen Gegend, abgelöst. In später Nacht oder um 3 Uhr des Morgens stampften die Weiber die Frucht des Johannisbrotbaumes, um aus dessen Mehl ein berauschendes Getränke zu bereiten.

Solche Beschwerden störten mich im Erlernen der Sprache. Dennoch kann ich nicht sagen, daß es mir schwer gefallen ist, hier zu bleiben. Gott hilft bei Unternehmungen, welchen man sich aus Liebe zu ihm und zum Wohle seiner Geschöpfe unterzieht.


Gründungsgeschichte der Reduktion.

Ehe ich hier die Geschichte meiner Arbeiten und Mühen zum Besten der mir Anvertrauten erzähle, ist es notwendig, die Gründung dieser Kolonie, einer von jenen, welche man „Reduktionen“ nennt, zu berichten.

Bild 2. Mokobier.

Dieses Volk, welches sich „Amokowit“ heißt, von den Spaniern aber die Mokobier (Mocobi) genannt wird, hatte in dem Tale Chaco, mehrere hundert Meilen von der Stadt Santa Fé, seinen Sitz. Die Weite des Weges aber hinderte die Mokobier nicht, diese Stadt feindlich anzufallen, viele Bürger zu morden und Kinder als gute Beute mit sich fortzuführen. Für sich allein schon zahlreich, vereinigten sie sich mit den benachbarten Akallagankis und Tobas und griffen Santa Fé mehrmals mit so glücklichem Erfolg an, daß die Bürger endlich ihre Stadt verließen und achtzehn Meilen weiter rückwärts in einer durch die Natur besser geschützten Lage