Waffen zu versehen; denn nicht alle waren im Besitze geeigneter Waffen. Ferner bewahrte ich in dieser Kammer fünfzig eiserne Lanzenspitzen und zwölf Säbel; diese Waffen hatte der Kommandant von Santa Fé selbst überschickt. Dabei ließ er mir den Auftrag zukommen, ich solle mit diesen Waffen meine Leute versehen, damit sie gegen ihre eigenen Feinde sich verteidigen und die Stadt Santa Fé beschützen könnten.
Ich will hier nicht von den unleugbaren Verdiensten sprechen, die sich die alten Missionen um König und Land überhaupt erworben haben, sondern in schmuckloser Sprache nur dasjenige erwähnen, was meine eigene Reduktion zum Wohle der Spanier, zu deren Ruhe und Sicherheit geleistet hat.
Während der achtzehn Jahre, die ich als Missionär dahier verlebt habe, sind meine Leute fünfunddreißigmal bald allein bald in Vereinigung mit den Spaniern ausgerückt, um die feindlichen wilden Indianer zu bekämpfen. Ich selbst bin zehnmal mit ihnen ausgezogen, so oft ich nämlich einen Missionär in der Reduktion zurücklassen konnte. Durchstreiften nur die Spanier die Wildnis, so kam ihnen der Feind gar häufig nicht einmal zu Gesicht; waren aber meine Mokobier bei ihnen, dann fehlte es nicht an abgeschnittenen Kopfhäuten wilder Indianer.
Einmal hatten Abiponer Pferde und Hornvieh, Eigentum der Bürger von Santa Fé, weggetrieben und die Leute ermordet, die in ihre Hände gefallen waren. Der Kommandant suchte Hilfe bei mir: ich mußte zu der Vorwache, die zehn Meilen vor der Stadt, an der Grenze der Wildnis, ihren Standort hatte, dreißig
Augustin Bringmann: P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768). Herdersche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau 1908, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:P._Florian_Baucke,_ein_deutscher_Mission%C3%A4r_in_Paraguay_(1749_-_1768).pdf/100&oldid=- (Version vom 30.6.2018)