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gerüstet, erwarteten alle, zitternd und lautbetend, die furchtbare Mitternachtsstunde. Sie erschien, und mit ihr Jakob im großen Costume, d. h. ganz mit der schwarzen behörnten Kuhhaut überdeckt, und feuerspeiend, neben ihm sein schwarzer Hund. Nach einigen Minuten verschwand er wieder, welches die Klausner der Kraft des Weihwassers zugeschrieben, welches der Exorcist nicht sparte. Den mitgebrachten Rinderbraten aber überließen sie den Hunden und den Raben.

Bei solcher Lebensart fühlte Jakob in einigen Monaten seine Kräfte nicht allein ersetzt, sondern auch um das Doppelte erhöht; und nun schritt er zu wichtigern Unternehmungen, die seiner Absicht näher lagen. Zunächst dachte er darauf, sich beritten zu machen. Hier nun schwebte ihm immer der Jagdklepper der stolzen Kathrine vor Augen, auf dem er sie im Geist noch immer vor seinem Hundeloch vorbei stolziren sah. Es war eine sechsjährige Stute, schwarz wie die Nacht, und schnell wie ein

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)