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am Harz, die doppelte unten vorkommende Sage vom Hühnen-Blut, dar.

Auch die gewöhnlich gehörte Erzählung wird den Nacherzähler nicht immer bestimmen. Sein Gefühl wird ihn oft lehren, die seltner gehörte Darstellung der gewöhnlichen vorzuziehen, wenn sich aus der Vergleichung ergiebt, daß diese durch eingeschobene Zeitideen und unpassende Zusätze entstellt ist. Zum Beweis diene hier die Vergleichung der unten erzählten Sage vom Mägdesprung mir der, die jetzt gewöhnlich das Volk erzählt, „welche das Hühnen-Mädchen in eine Prinzessin verwandelt, welche bei jenem Salto mortale ihre eigne Kutsche, in der sie vorher gesessen hatte, mit den Pferden in die Schürze nahm, und so von einem Berge nach dem andern herübersprang.“

Dazu kommt noch, theils daß der Sammler dieser Sagen nicht alle unmittelbar aus dem Munde des Volks hörte, sondern zum Theil sie durch mündliche und schriftliche Nacherzählungen seiner Freunde kennen lernte, theils daß

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)