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Tonos Musicos.
     Nasus, 3
olfacit Odores,
et Faetores.
     Lingua 4 cum Palato
gustat Sapores,
quid dulce aut amarum,
acre aut acidum,
acerbum aut austerum.
     Manus 5
dignoscit tangendo
rerum Quantitatem
et Qualitatem,
calidum et frigidum,
humidum et siccum,
durum et molle,
laeve et asperum,
grave et leve.
     Sensus interni
sunt tres.
     Sensus communis 7
sub sincipite,
apprehendit
à Sensibus externis
perceptas res.
     Phantasia, 6
sub vertice,
dijudicat res istas,
cogitat, somniat.
     Memoria, 8
sub occipitio,
singula recondit
et depromit:
quaedam deperdit,
et hoc est Oblivio.
     Somnus,
est Sensuum requies.

die Musik-Thöne.
     Die Nase / 3
riechet die Gerüche
und Gestanke.
     Die Zunge 4 mit dem Gaumen
schmecket die Geschmake /
was süß oder bitter /
scharf oder sauer /
herb oder streng sey.
     Die Hand 5
unterscheidet / durchs anrühren /
der Sachen Maß
und Beschaffenheit /
warmes und kaltes /
feuchtes und trucknes /
hartes und weiches /
glattes und rauhes /
schweres und leichtes.
     Innerliche Sinnen /
sind dreye.
     Die gemeine Empfindnis 7
unter dem Vorhaupt /
ergreiffet
die von den äusserlichen Sinnen
eingebrachte Sachen.
     Die Einbildungskraft 6
unter dem Wirbel /
entscheidet dieselben Sachen /
denket / träumet.
     Die Gedächtnis 8
unter dem Hinterhaupt /
verwahret alle Sachen
und langt sie wieder hervor:
etliches verliehrt sie /
und das ist die Vergessenheit.
     Der Schlaf /
ist eine Ruhe der Sinnen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Amos Comenius: Orbis sensualium pictus. Verlagshaus Michael Endter, Nürnberg 1658, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OrbisPictus_087.jpg&oldid=- (Version vom 7.5.2018)