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gehöret, an Acker, an Wiesen, an Holz, an Waid, an Wasser, für ein freies vnd ledigs Aigen“ um 1000 Pfund Heller. Wie es kam, daß die Schenken von Limpurg, in deren Besitz der Ort nun lange blieb, auf einen Theil des vollen Eigenthumsrechtes verzichteten, ist unbekannt; es geschah schon vor 1374. Denn nach dem württ. Lehenbuch A gab Graf Eberhard von Württemberg 1374 dem Schenken Conrad zu Lehen „Welntze daz Dorff halb, Lute vnd Gut vnd waz darzu gehört, als ez sein Bruder Herr Albrecht selig auch von meinem Herrn empfieng.“[1] Auch trug Schenk Conrad 1376 die Hälfte der bei Mosbach in der Pfalz gelegenen Veste und Herrschaft Lorbach dem Grafen Eberhard von Württemberg zu Lehen auf. Inzwischen hatten auch die Schenken die von Württemberg zu Lehen rührende Waibelhub von denen von Rechberg erkauft, worauf sie von 1377 an auch mit dieser belehnt wurden. Nachdem jedoch Graf Eberhard der Schenkin Elisabeth gestattet hatte, Lorbach zu verkaufen, machte sie dafür 1418 die halbe Veste Ober-Leimbach (im inneren Franken) und die andere, bis dahin allodiale, Hälfte von Welzheim zu Lehen, und lauteten von nun an die württ. Mann-Lehenbriefe auf ganz Welzheim, die Waibelhub und halb Ober-Leimbach. Als aber der limpurgsche Mannsstamm mit Vollrath am 21. August 1713 erlosch, nahm Württemberg von dem Lehen Besitz, welches Herzog Eberhard Ludwig am 13. November 1718 der Gräfin von Würben schenkte. Am 20. Nov. 1726 trug die Gräfin diese Schenkung als Kunkellehen dem Herzog auf, und den 30. Mai 1732 wurden ihre Brüder, Graf Friedrich Wilhelm und Graf Karl Ludwig von Grävenitz mitbelehnt, worauf das Lehen dem fränkischen Kreis wieder einverleibt wurde und die Brüder auf der fränkischen Grafenbank Platz nahmen. Der Herzog zog jedoch 1732 das Gut wieder an sich und verleibte es dem Kammerschreibereigut ein, worauf hier, wie schon oben S. 105 bemerkt,


  1. Unsere Darstellung weicht etwas von Prescher und Sattler ab, gründet sich jedoch auf Originalurkunden.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)