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Fronhofen etc. dem Grafen Rudolph aus dem Welfischen Stamme gegen Andelfingen und Enslingen (im Thurgau) von seinem Bruder Conrad, Bischof von Constanz, vertauscht; siehe Heß Monum. Guelf. p. 9, Neugart Episc. Const. p. 282 und Gerbert, Hist. silvae nigrae Tom. I. 66 und 250. Im eilften Jahrhundert erscheinen eigene Edle von A. als Welfische Ministerialen. In Kloster Weingarter Urkunden kommt 1080 ein Sigebotho und Herimannus de Aligedorf vor. Nach Weissenauer Urkunden schenkt um’s J. 1152 Bernardus miles de Alidorf, ministerialis ducis Henrici, einen Hof in Lingoldiswilar; ein Ortolfus de Alidorf steht als Zeuge unter den Welfischen Ministerialen, Urkunde vom Jahr 1172, und ein Fridericus und Ulricus de Alidorf in einer Urkunde von 1222, Gerbert s. n. T. III. n. 85. Vergl. auch Michelwinnenden. Zu welchem Stamme diese Herren v. A. gehört haben, darüber mangeln urkundliche Nachrichten; sehr wahrscheinlich aber ist es, daß sie Eines Stammes mit den alten Herren von Otterswang waren; siehe Otterswang. Noch im Jahr 1172 schenkt Manegoldus de Otofeswank dem Kloster Weissenau ein Gut zu Hallendorf (Aulendorf), und ebendahin 1189 dessen Tochter mit ihrem Gatten, einem Grafen von Aichelberg, und ihrem Sohne Egino die Lehensherrlichkeit über einen Hof daselbst. Vielleicht waren sie Abkömmlinge der Untergaugrafen vom Schussengau. Wie und wann die von Königsegg in den Besitz von Aulendorf gekommen, ist, wie schon bemerkt worden, unbekannt; vielleicht waren sie eines Stammes mit den von Aulendorf und Otterswang. Im Jahr 1381 verkaufte die Wittwe Eberhards von Hüttenreute ihre dortigen Güter an Ulin von Küngsegg seßhaft zu Alidorf. Dies ist die älteste bekannte Urkunde über den Aulendorfischen Besitz der von Königsegg; Von dieser Zeit findet man sie auch fortwährend darin. Der Ort bildete mit seinen Zugehörungen eine eigene Herrschaft; siehe oben. Nach der Verheerung und Entvölkerung des 30jährigen Kriegs wanderten auch in dem Königseggischen Gebiete viele Fremde aus Tyrol und der Schweiz


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_222.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)