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Erben 1607 Schloß und Dorf St. um 40.000 fl. an das Kloster Schussenried. Einige Jahre später überließ Österreich dem Kloster auch die hohe Jurisdiction über Stafflangen, Eichen, Mösmühle, Hofen, Streitberg und Zweifelsberg für 8000 fl. Da aber darunter 5 Höfe sich befanden, welche Beuronische Lehen waren, so legte Österreich den Weiler Grodt dafür ein: 1737 kaufte endlich das Kloster Schussenried auch vollends die Kl. Beuronischen Höfe zu St., Höfen und Langenschemmern für 51.500 fl. Im Jahr 1532 wurde von den Grätern die Reformation zu St. eingeführt; sie sahen sich aber durch fremden Widerstand genöthigt, 1548 den kath. Gottesdienst wieder herzustellen.

  • 2) Aimühle, eine Mahlmühle bei Stafflangen am Aiweiher, mit 6 kath. Einw., Filial von St. , mit dem sie an das Kloster Schussenried kam.
  • 3) Eggelsbach, ein aus 3 standesh. Lehen-Höfen bestehender k. W., mit 15 Einw. Die übrigen Verhältnisse wie oben. Die Höfe wurden 1623 in eine Sennerei verwandelt; die Anlegung des Eggelsbacher Weihers 1434 beweist, daß das Kloster schon damals im Besitze derselben war.
  • 4) Eichen, Aichen, Aichach etc., ein k, W. mit einer Capelle und 59 Einw., auf einem Berge, Filial von St., dessen Verhältnisse es theilt. 6 Bauernhöfe sind Schussenriedsche, 2 Reichsstift Buchau’sche, nun fürstl. Taxische und 1 österreichisches, nun Staatslehen. E. gehörte zur Herrschaft Stafflangen und kam mit derselben an die Gräter. Es war Lehen des Bisth. Constanz. 1426, 1434 schenken die Gräter ihre Zehenten in E. dem Kl. Schussenried. Dieses erwirbt daselbst durch Kauf 1420, 1426 und 1428 etc. von den Hundpiß und Grätern einzelne Höfe, auf deren Lehenherrlichkeit Bischof Otto von Constanz 1429 zu Gunsten des Klosters verzichtet. Die Vogtrechte, 2 Höfe und einige Güter blieben Eigenthum der Gräter und kamen 1501 von Jörg Gräter durch Kauf an seinen Tochtermann Andres Brandenburg für 1350 fl. Christoph Brandenburg verkaufte sie 1563 um 4750 fl. an Balthasar von Hornstein, von dessen Erben sie

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_213.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)