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fürstl. Taxische Rentamt Buchau. Es stand hier ehedem eine Burg, Braunsberg genannt; Michael Hundbiß, Burger von Ravensburg, verkaufte Burgstall und Burghof 1428 an das Kloster Schussenried um 575 lb. Als das Schloß verfallen war, ließ das Kloster 1705 ein Jägerhaus an seine Stelle bauen, und den Besitzern einigen Grund und Boden, der vorerst ausgestockt und cultivirt werden mußte, dazu geben. Von dieser Zeit an wurde es „Burgstock“ genannt. Von seinen ehemaligen Bewohnern ist nichts bekannt. Burgstock, U.- und O.-Eggatsweiler, Krumbach und Figels gehörten vormals in den Bann der Grafschaft Friedberg: durch Vertrag von 1743 trat Friedberg die hohe Obrigkeit über diese, s. g. sieben oberen Höfe, an das Stift Buchau gegen verschiedene Cornelier-Güter ab.

  • 3) Figels, ein aus 2 Sternberg’schen Höfen bestehendes Gut, mit 12 k. Einw., Filial von Dürnau, Oberamts Riedlingen. Den Zehenten bezieht das fürstl. Taxische Rent-Amt Buchau.
  • 4) Krumbach, ein k. W. mit 14 Einw. bei Figels, aus 2 Sternbergischen Lehen bestehend, Filial von Moosheim, Oberamts Saulgau. Den Zehenten bezieht theils der Fürst Taxis, theils die Standesherrschaft, theils der Hospital zu Saulgau. Den kleinen Zehenten hat die Pfarrei Moosheim.
  • 5) Ober-Eggatsweiler, ehem. Gebratsweiler etc. genannt, ein k. W. mit 18 Einw., Filial von R. Die Zehenten bezieht die Grundherrschaft. Die Höfe wurden von dem Kloster Schussenried um 400 lb Heller 1435 von Hans Faber gekauft. Vergl. Reichenbach.
  • 6) Sattenbeuren, ein k. W., bestehend aus 6 nach Schussenried lehenbaren Bauernhöfen in einer schönen ebenen Lage an der Wasserscheide, mit 45 Einw., Filial von Reichenbach. Den Zehenten bezieht theils die Grundherrschaft, theils das fürstl. Thurn- und Taxische Rentamt Buchau. An die fruchtbaren Felder grenzt ein großes Ried, das man zum Torfstechen benützt, aber auch durch Grabenziehen und Austrocknen nunmehr zu cultiviren sucht. Der Weiler brannte

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)