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nachgewiesen werden kann, s. S. 69. Durch Käufe kam der Ort von 1283 an allmählig in den Besitz des Klosters Waldsee und zwar aus vielerlei Händen, unter die er vertheilt war; den Herren von Waldsee, von Möllenbrunn, von Steegen, von Stain etc. 1306 kommt auch ein Walther von Gaisbeuren vor, siehe Hummertsried.

  • 14) Gambach, ein kathol. Weiler mit 67 Einwohnern, Filial von Bergatreute und dermalen der Sitz des Schultheißen. Die großen Zehenten und andere Gefälle bezieht der Staat, den kleinen Zehenten die Pfarrei. Es hat eine ganz ebene freundliche Lage, fruchtbaren Boden und eine Mahl-Mühle. In dem ersten Stiftungsbrief (Herzog Welfs) des Klosters Weingarten vom Jahr 1090 ist auch unter den Gütern des Klosters das Aigen zu Gambach enthalten.
  • 15) Giesenweiler, ein kathol. Weiler an einem Bergabhange mit 42 Einwohnern, Filial von Bergatreute. Den Zehenten bezieht der Graf von Erbach-Warttemberg-Roth, die übrigen Gefälle das Kameral-Amt Waldsee. Die Schule ist zu Bergatreute, siehe Gwigg.
  • 16) Gwigg, ein kathol. Weiler mit 70 Einwohner, Filial von Bergatreute, früher von Molpertshaus. Die Zehenten bezieht der Graf von Erbach-Warttemberg-Roth, die übrigen Gefälle der Staat. Es befindet sich daselbst eine im Jahr 1740 von dem vormaligen Kloster Roth neu erbaute Kapelle zum heiligen Georg, in welcher jedoch kein Gottesdienst gehalten wird, und die das Rentamt Roth jetzt zerfallen läßt.

    Gwigg kommt unter dem Namen Cawica schon im Jahr 802 vor, s. S. 69. Im Jahr 1264 verkauft Konrad Schenk von Winterstetten ein Gut daselbst an das Gotteshaus Waldsee, 1473 werden von der Herrschaft Österreich zwei Höfe verliehen, wovon der eine 1568 an den Kanzler Klökler von Veldegg, der andere 1679 an die Gränicher übergegangen, deren Familien sie noch zu Lehen haben. Die Zehenten und der Widdumhof zu Gwigg und wahrscheinlich auch die Zehenten zu Giesenweiler und Sommers kaufte das Kloster Roth 1362

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_104.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)