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4) Das Steinacher Ried zwischen Waldsee und Möllenbrunn. Es ist 1 Stunde lang und 3/4 Stunden breit, und ganz Ried.

Zu den größern Riedebenen können auch noch das Gaishauser-, das Forster- und das Haslander-Ried gerechnet werden.


4. Gewässer.
A. Quellen.

Eine Menge von Quellen und Bächen, Seen und Weihern, nassen Thälern und Rieden gehören zu dem natürlichen Charakter des Oberamts, wie des größten Theils von Ober-Schwaben. Doch gibt es einzelne Orte, welche Mangel an Wasser leiden; namentlich ist dies der Fall bei Ober-Luizen, das sein Wasser 1/4 St. weit, zu Dietmanns, holen muß, diesem Mangel aber durch ein Wasserwerk und eine Deichelfahrt abzuhelfen sucht, ferner der Weiler Binzen, und bei trockener Witterung Molpertshaus und Steinenberg. Altthann und Wolfegg, sowie Heinrichsburg erhalten ihr Wasser nur durch künstliche Wasserwerke. Die Quellen und Bäche entspringen fast alle in den Rieden oder in flachen weiten Mulden, welche wieder naß und sumpfig sind.

Als stärkere Quellen sind anzuführen: der Ursprung der Schussen bei Kleinwinnenden, der Ursprung der Aitrach bei Dietmanns, sowie „der Ursprung“ bei Heidgau (s. Seen) und der Ursprung der Riß bei Winterstettendorf.

Bei Unter-Essendorf befindet sich eine Quelle an der Schloßhalde, die eine Zeit lang als Heilquelle stark besucht war. Auch eine Brunnquelle zu Ziegelbach, welche ein leichtes angenehmes Wasser enthält, wird Sommers kurweise getrunken.

Hungerbrunnen gibt es bei Waldsee, Heidgau, Unter-Schwarzach, Zuben, Ober-Essendorf und überhaupt an sehr vielen Orten.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_010.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)