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Das Vermögen der Gemeindekörperschaften übersteigt also die Schulden um 64.293 fl. und 1.022.787 fl.

Zu dem sehr bedeutenden Stiftungsvermögen kommen noch die ansehnlichen Privatstiftungen in Ulm, s. unten.

Das Einkommen der Gemeinden beträgt 103.818 fl. und die Ausgaben 96.758 fl., mithin Überschuß 7060 fl.

Das Einkommen der Stiftungen 129.579 fl. und die Ausgaben 121.471 fl., mithin Überschuß 8108 fl.

Im Jahre 1823 betrugen:

 die verzinslichen Activcapitalien der Gemeinden 94.033 fl.
 Ausstände bei den Steuerpflichtigen 76.190 fl.
 Andere Activposten 62.049 fl.
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Zusammen 232.272 fl.
Die Schulden dagegen an:
  verzinslichen Passivcapitalien 202.045 fl.
  Rückstände zur Amtspflege 8422 fl.
  Andere Passiv-Rückstände 20.698 fl.
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Zusammen 231.165 fl.

Die Steuerrückstände der Steuerpflichtigen zu den Gemeindepflegen sind im Verhältniß der Größe des Oberamts nicht bedeutend, sie betragen noch 12.436 fl., wovon Söflingen mit 5481 fl. den größten Antheil hat.

Der Zustand der Gemeindekörperschaften ist nicht nur, wie aus obiger Darstellung erhellt, im Allgemeinen gut, sondern er ist es in der Regel im Einzelnen. Der größte Theil der Gemeinden hat mehr Einkünfte als Ausgaben, und daher auch ordentlicher Weise keine Umlagen nöthig. Im Ganzen schreitet der Wohlstand der Körperschaften sowohl als der einzelnen Angehörigen sichtbar vorwärts; bei beiden wirkt vorzüglich auch der glückliche Umstand, daß der Oberamtsbezirk sich guter Ortsvorsteher erfreut.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_065.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)