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ein, die entbehrlichen Pferde werden daher auch häufig um hohe Preise verkauft.

Rindvieh. Die Rindviehzucht ist bedeutend und nimmt von Tag zu Tag mehr zu; das Oberamt zählt 13.134 Stück Rindvieh, oder auf die Quadratmeile 1931 Stück. In Blaubeuren auf die □Meile 1292, in Ehingen 1791, in Biberach dagegen 2290. Auf ein Stück Rindvieh kommen 10 Morgen Landes und 23/10 Menschen. Die Raçe ist die gewöhnliche einheimische roth- oder hirschbrauner Art mit weißer Blässe von mittler Größe, welche ihrer Nutzbarkeit halber als Melk- und Mastvieh am beliebtesten ist. Seit einigen Jahren sieht man auch Schweizer (Berner Oberländer), Toggenburger und Algäuer Vieh. Seit 1824 fing man mit gutem Erfolg die Heerden der Alporte, besonders in der Nähe des obern Lonthals, durch holländische Zuchtstiere und Kühe zu veredeln an. Aus den Königl. Meiereien wurden von S. M. dem König einige Zuchtstiere dahin zum Geschenke gemacht. Im Allgemeinen herrscht in dem Oberamte viel Sinn für Verbesserung der Viehzucht. Das Farrenhalten ist jedoch noch nicht in dem besten Zustande, es ist theils den Hirten überlassen, theils geht es unter den Bauern herum, hie und da ist es auch noch Gegenstand des Abstreichs oder ein Servitut. Zuweilen hält auch jeder seinen eigenen Farren. Am besten ist es da bestellt, wo die Gemeinden die Farren halten, und für die Zukunft soll dies überall geschehen. An vielen Orten ist die Stallfütterung durchgängig, an den meisten wenigstens zum Theil, dagegen in Grimmelfingen, Ehrenstein und Stetten noch gar nicht eingeführt, s. o. Weidewirthschaft. In dem vormaligen Amtsbezirke Lonsee, namentlich in Lonsee, Luizhausen, Halzhausen, wurde der Anfang mit Einführung der Stallfütterung schon 1791 gemacht. Viehmastung findet nicht nur in der Stadt Ulm, sondern auch auf dem Lande statt; Veranlassung dazu geben die vielen Brauereien. Kronenwirth Kölle in Ulm hatte schon öfters 60 Stück auf einmal in der Mastung. Käse wird neuerlich auf dem Schottenhof bereitet. Das Hauptziel der Viehzucht ist übrigens die Nachzucht für

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_051.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)