Seite:Oberamt Tettnang 213.jpg

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  • 14) Senglingen, ein vormals Weißenauischer W. mit 45 k. Einw., Filial von Ober-Eschach, an der Landstraße von Ravensburg nach Friedrichshafen, auf einem Rücken des Schussenthales. Der Ort wurde von dem Kloster von verschiedenen Herren zusammengekauft, 3 Güter waren Lehen der Carmeliter in Ravensburg, die sie 1666 von Adam Ferd. v. Humpiß-Waldrambs kauften.
  • 15) Straß, W. mit 22 k. Einw., Filial von Ober-Eschach. Im Jahr 1602 verkauft Hans Erhardt von Hartneck an die Brüder Balthasar Christoph und Burkhard Laymann sein Gut und Hof zu St. um 1500 fl. Von den Laymann kam der Besitz an das Kloster Weißenau, das die übrigen Güter daselbst schon früher erkauft hatte, s. P. 1 u. Straß, S. 186.
  • 16) Unter-Eisenbach, W. am Bollenbach, mit 36 k. Einw., Filial von Ober-Eisenbach, mit dem er immer alle Verhältnisse theilte.
  • 17) Weiler, H. mit 4 k. Einw., Filial von Brochenzell, an der Schussen, ein vormals Kloster Weißenauisches Lehen; die Steuer bezog zur Hälfte die Ritterschaft. Bei dem Hof, nahe an der Schussen, ist eine Mineralquelle, aber ohne vielen Gehalt.



15. Gemeinde Neukirch,
bestehend aus 23 Parzellen mit 1221 katholischen Einwohnern.

Der Bezirk liegt im östlichen Theile des Oberamts und ist hoch und bergig. Die Landstraße von Tettnang nach Wangen führt durch denselben. Das Patronat war immer landesherrschaftlich. Das Klima ist zwar minder mild, der Boden aber fruchtbar; es wird viel Hanf- und Flachsbau getrieben. Die Gemeinde besitzt mehrere Torfstiche, welche in ausgetrockneten Weihern angelegt sind und fleißig benutzt werden. Der Bezirk zeichnet sich durch geringe Sterblichkeit aus: 1826/35 war das Verhältniß der Gestorbenen zu den Lebenden wie 1:41. Er gehört zum C. A. Tettnang und in kirchlicher Beziehung zu der Pfarrei Neukirch und den in andern Gemeinden liegenden Pfarreien Haslach, Krumbach, Wildpoltsweiler und Goppertsweiler. Der ganze Gemeindebezirk stand vordem unter Tettnangischer Hoheit und bildete einen Bestandteil des Tettnangischen Amtes Neukirch. Die Zehnten haben die Pfarreien, zum Theil auch der Spital Lindau, die


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)