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Kehlen und Hirschlatt die zu Stetten und Thannheim, im Fürstenthum Hechingen, hingab.



10. Gemeinde Kaltenberg,
bestehend aus 25 Parzellen mit 756 Einwohnern.

Der Gemeindebezirk liegt in dem höhern nordöstlichen Theile des Oberamts, er ist hügelig und erhebt sich gegen Norden immer mehr. Es wird darin außer Obst und Getreide besonders viel Hanf gebaut, welcher, zu Garn versponnen, von den Gemeindeangehörigen in die Schweiz verkauft wird.

Das Ackerfeld besteht aus einem leichten Sandboden, der viele Kosten und Arbeit verursacht, und nur einen mittelmäßigen Ertrag gibt. Die Hügel sind meist mit Wald bedeckt. Die Gemeinde ist unter die Pfarrei Krumbach, und die auswärtigen Pfarreien Ober-Eisenbach, Tettnang, Ober-Eschach und Gornhofen eingetheilt, wo sich auch die Schulen befinden. Der ganze Bezirk gehört zum C. A. Tettnang und ist einer der drei Gemeindebezirke, in welche 1808 das Tettnangische Landwaibelamt getheilt wurde, nur Weniges gehörte nicht zu Tettnang. Die Zehnten hat zum größern Theil der Staat von Östreich und den Klöstern Weingarten und Weißenau her zu beziehen; im Übrigen haben sie die Pfarrstellen Krumbach und Tettnang, der Spital und der Religionsfonds zu Lindau u. a., Mehrenberg ist ganz und Hübschenberg kleinzehntfrei. Die Güter waren vormals mit wenigen Ausnahmen Schupflehen und sind jetzt Zinsgüter, die fast alle zum K. Cameralamt zinsen. Der Bezirk kam mit Tettnang 1810 von Bayern an Würtemberg, eine Ausnahme ist unten bemerkt.

  • 1) Kaltenberg, H. mit 10 k. Einw. Filial von Tettnang.
  • 2) Bachmaier, H. an der Oberamtsgränze mit 6 Einw. Filial von Krumbach. Der Hof gehörte vormals dem Reichsstift Weingarten mit Gerichtsbarkeit und Besteurungsrecht.
  • 3) Bernau, k. W. mit 48 Einw. Filial von Tettnang.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_184.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)