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verbunden, welche im Jahr 1784 gebildet wurde, und für die vormalige Landschaft Altshausen bestimmt ist. Die K. Hofkammer schießt noch einen jährlichen Beytrag von 725 fl. Geld und einigen Scheffeln Früchten zu. Wie überall in Oberschwaben, besteht auch in Altshausen und in dessen Bezirk eine Schützengesellschaft, an welche die Hofkammer jährlich 28 fl. 30 kr. zu entrichten hat.


Geschichte des Orts und der Commende Altshausen.

Büsching in seiner Erdbeschreibung und nach ihm eine Menge anderer Geographen machen aus unserem Altshausen ein Reichsdorf, und das geographische Lexikon von Schwaben bemerkt dabey noch, daß es als solches von dem d. Orden oft angefochten, durch den westphälischen Frieden aber in seinen Rechten wieder hergestellt worden sey. Allein die ganze Sache beruht auf einer Verwechslung des Orts mit dem fränkischen Altshausen bey Mergentheim. Den Beweis davon findet man vollständig in Moser von den Reichsständen p. 1513. In der älteren Zeit gehörte der Ort, wenigstens in Beziehung auf Grundherrschaft, den Grafen von Veringen und den mit ihnen verwandten Grafen von Grüningen. Vergl. Würt. Jahrbücher 1827. H. 2. S. 434. u. ff. Ein Zweig der Grafen von Veringen nannte sich sogar von Altshausen: bey der Einweihung der Kirche zu St. Georgen, i. J. 1085, waren zugegen: Manegoldus de Aleshusen et Veringen und Wolfhardus, sein Sohn. Beyde Grafen erscheinen wieder in der Stiftungs-Urkunde des Klosters Ochsenhausen v. J. 1100, mit der Unterschrift: Manegoldus comes et filius ejus Wolferadus de Isinun et de Alshusen. Hermann der Lahme, ein Sohn des Grafen Wolfrads II. von Veringen, wird nach seinem 1054 erfolgten Tode, von der Reichenau nach Altshausen geführt, um hier auf dem väterlichen Boden neben seiner Mutter Hiltrude

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)