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Auf allen diesen Bergen, wozu noch die Stuhlsteig und der Gielsberg gegen Gönningen und Genkingen hin kommen, hat man eine weite Aussicht.

Zu Pfullingen gehören:

Der Übersberger Hof. Er ist nach Pfullingen eingepfarrt und ein Eigenthum der Gemeinde. Er liegt sehr hoch, 1½ Stunde von Pfullingen, auf dem, hinter dem Ursulaberge hervorragenden, Übersberge. Die Maierey ist seit neuern Zeiten aufgehoben; die Güter sind nun theilweise verpachtet und das Haus wird von einem Holzwart bewohnt.

Der Capelhof, der im Jahr 1790 von zwey Pfullinger Bürgern angelegt worden, wurde 1817 wieder abgebrochen.


10. Unterhausen,

ein evangelisches Pfarrdorf und Mutterkirche von Oberhausen, mit 664 E. an der Echaz, über welche hier eine Brücke führt, 1 Stunde aufwärts von Pfullingen und 1¾ Stunden von Reutlingen in einem engen und malerischen Thale gelegen; Revier Lichtenstein, Forstamt Urach. Das Patronat hat die Landesherrschaft, früher übte es im Namen der Armenpflege, welche noch jetzt den Pfarrer besoldet und das Pfarrhaus baut, die Stadt Reutlingen aus, Würtemberg hatte aber die Confirmation. Den großen Zehenten bezieht die Armenpflege Reutlingen mit Ausnahme von 9 Morgen, wo er dem Spital Nürtingen gehört; den kleinen Zehenten hat die Pfarrey, mit Ausnahme der 9 Morgen, wo Nürtingen das Zehentrecht hat. Den Zehenten aus den Wiesen bezieht wieder die Armenpflege mit Ausnahme von ungefähr 75 Morgen, wo er Nürtingen gehört; 22 Morgen Wiesen sind zehentfrey. Den Obstzehenten beziehen die Pfarrey, der Spital Nürtingen und die Herrschaft so weit deren Bezirk geht; den Weinzehenten hat die Armenpflege bis auf 5 Morgen, wovon ihn die Herrschaft bezieht. Von allen Novalfeldern bezieht die Herrschaft den großen und kleinen Zehenten.

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_125.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)