Seite:Oberamt Ravensburg 196.jpg

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Ibach von aller gräflichen Dienstbarkeit, von Hundslage, Frohnen etc. frei seyn sollen.

  • 1) Eßenhausen, ein kath. Pfarrdorf mit 196 E., 41/2 St. nordwestlich von Ravensburg am Anfang des Achthals und am Fuße des Berges Rinkenburg, an der Wasserscheide zwischen dem Rhein- und Donaugebiete, s. o. Die vormals Weingartischen grundherrlichen Rechte und Gefälle kamen bei der Bildung des Hofcameral-Amts Altshausen 1810 und 1811 an die k. Hofkammer.

    Die Pfarrkirche zum h. Martin wurde 1761 fast ganz neu gebaut. Die Baulast der Kirche und subsidiär des Pfarrhauses hat die k. Hofkammer. Das Patronatrecht, das ehedem die Commende Altshausen hatte, ist jetzt königlich. Der Ort hat eine Schule für den Pfarrsprengel, ein Schulhaus, aber noch kein Lehrer-Wohnhaus, 1 Ziegelhütte und 1 Schildwirthschaft. Die Allmanden sind theils vertheilt, theils verpachtet. – Eßenhausen, ehemals Asenhusen geschrieben, ist ein sehr alter Ort; es hatte seine eigenen Edelleute, die sich von Eßenhausen schrieben und dort wohl auch ihren Sitz hatten, ob man gleich jetzt keine Spur mehr davon findet. Eine Schwester Gebizo’s, des Stifters von Weissenau, war an Heinr. v. E. verheirathet. Ihre Söhne, Heinrich und Ortolf – „Heinricus et Ortolfus fratres, milites de Asenhusen“ – scheinen auch den Oheim Gebizo beerbt und dadurch Rinkenburg und Beyenburg erhalten zu haben, wovon sie sich dann auch schrieben, s. Blitzenreute und Rinkenburg. Von Joh. v. Rinkenburg kam Eßenhausen mit dem Patronatrecht 1296 an den Deutschorden, s. Fleischwangen, O.A. Saulgau. Die Commende Mainau verkaufte aber an das Kloster Weingarten 1363 Eßenhausen und mehrere Höfe zu Fleischwangen, den Hof zu Rinkenburg, den zu Nassach etc., die obere und untere Mühle (Rothach-Mühlen) etc. mit Ausnahme des Kirchensatzes und Widdums zu Eßenhausen, welche Mainau 1371 an Altshausen abtrat. Mit Weingarten und Altshausen kam E. an die Krone Würtemberg. – Die Ziegelhütte liegt 1/8 St. nordöstlich von Eßenhausen.
  • 2) Frimmenweiler, H. mit 3 Einw., einer Ziegelhütte wie oben. Früher ist von 2 H. die Rede. 1394 verkaufte das Kloster Weissenau Fr., Remisberg, Reute, ein Gut zu Wechsetsweiler u. a. m. an Weingarten.
  • 3) Lengenweiler, W. mit 40 Einw., Fil. von E., an dem Ried, aus dem die Gemeinde einen Torfstich hat. Zwischen L. und Wilhelmsdorf befindet sich ein See oder Weiher, der Lengenweiler Weiher genannt. Der Weiler gehörte ehemals den von Königsegg und verschiedenen andern Herren. Ulrich v. Königsegg und seine
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_196.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)