Seite:Oberamt Leutkirch 163.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hieher das Uf Hoven der alten Urkunden zu beziehen ist, s. Auenhofen.

2) Ausnang, Dorf mit 275 Einw. nebst a) Brucken, 2 Häuser, mit 8 Einw. b) Höll, Hof mit 6 Einw. c) Lochbühl, 3 Höfe mit 18 Einw. d) Reischach, 8 Höfe mit 42 Einw.

Ausnang, der Hauptort der Gemeinde, liegt eine kleine Viertelstunde südlich von Hofs in einer angenehmen Ausweitung des Thales der Ellmeneier Ach, die sich hier mit mehreren Bächen verstärkt und einige Mühlwerke treibt. Der Ort ist ziemlich weitläuftig gebaut und schon sehr alt. Seine erste Erwähnung findet man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in einer St. Galler Urkunde vom Jahr 797, wornach 2 Priester, Tromolt und Cacanward ihre Güter in Asinwanga im Niebelgau dem Kloster St. Gallen abtreten (Neug. 126). Minder sicher wird die Asiningaro marcha bei Neugart 148 vom Jahr 803 hieher bezogen, welche zum Argen- oder Linzgau gehört haben muß, und, wenn je ein Ausnang unter diesem Namen versteckt liegen soll, eher in Ausnangbuhl an der Argen (Gem. Waltershofen) zu suchen ist. Wohl aber ist das Hasumwanc, wo 850 ein gewisser Haycho dem Kloster St. Gallen ein Gut überläßt (Neug. 332) ohne Zweifel unser Ausnang. Wie der Ort an die Truchseße von Waldburg kam, wissen wir nicht; der Verkauf an Weingarten ist oben erwähnt worden.

3) Beischlechts, Weiler mit 22 Einw., auf der Markung von Hofs.

4) Bergs, Weiler mit 48 Einw., auf hochgelegenen Ackerfeldern über der Istrach.

5) Bimlings, Weiler mit 10 Einw. (worunter 1 evangel.) mit einer Ziegelei.

6) Dietmanns, Weiler mit 53 Einw. am Dürrenbach, die erste Besitzung Weingartens in dieser Gegend, s. oben. Mit verschiedenen Gülten aus Gütern „zum Dietmanns“ zum Theil Kemptenschen Lehen, hat Jos. Faber, Bischof in Wien (s. oben[ws 1]) das Hospital in Leutkirch begabt.

7) Ellmeney, Weiler mit 29 Einw., in dem etwas sumpfigen Achthal, an der Straße von Leutkirch nach Kempten.

8) Grund, Weiler mit 26 Einw., an der Ach, hart an der bayerischen Gränze, an der Straße von Memmingen nach Isny.

9) Raggen, Weiler mit 45 Einw., an einem ebenfalls Ach genannten Bache, und an der eben erwähnten Landstraße, mit einer Kapelle zur heil. Agatha, die von der Parzellar Gemeinde erhalten wird. Wie der Ort an Weingarten kam, s. oben. Zwischen hier und St. Leonhard hat man 1839 angefangen, auf Braunkohlen zu bauen, s. oben.

10) Rothis, Weiler mit 56 Einw., nebst einer Mühle an der


Anmerkungen [WS]
  1. Johannes Fabri, siehe Leutkirch S. 120
Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_163.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)