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Die Zucht des Geflügels, namentlich der Gänse, bildet eine kleine Erwerbsquelle.

Von Gewerben ist eine Schildwirthschaft mit Bierbrauerei zu nennen.

Zu den schon angeführten Gemeindeeinnahmen kommen noch aus Gemeinde-Wiesen und Äcker etwa 150 fl. jährliche Pachtgelder.

Über das Vermögen der Gemeinde- und der Stiftungspflege s. die Tabelle III. Zur Bestreitung der Schulgelder für unbemittelte Kinder ist eine Stiftung von 100 fl. vorhanden.

Die erstmalige Nennung des ursprünglich zur Grafschaft Kirchberg gehörigen Ortes ist vom 2. Mai 1092, unter welchem Tage ein hienach sich nennender Adeliger, ohne Zweifel Dienstmann der Grafen von Kirchberg, Bertoldus de Gogglingen als Zeuge erscheint (Wirt. Urk.-Buch 1, 297).

Hiesige Güter gehörten zu den frühesten Widemsgütern des Klosters Wiblingen; in der Bestätigungsbulle Pabst Eugens III. vom Jahr 1148 für Kloster Wiblingen ist unter dessen Besitzungen Gogelingen namentlich ausgeführt (eb. 2, 46, vergl. eb. 304). Am Schluß des 14. Jahrhunderts haben die von Stein allhier einige Güter und Leute besessen (Lünig R.A. 12a, 443).

Nach und nach wurde der Spital in Ulm Grundherr von Gögglingen und hatte Gebot und Verbot im Flecken, mit Ausnahme von ein paar Kloster Wiblingischen und ein paar der Deutschordenskommende in Ulm gehörigen Unterthanen. Die vier hohen Wändel gehörten der Grafschaft Kirchberg. Auf die Ulmischen Besitzungen machte übrigens auch Österreich wegen der Markgrafschaft Burgau Hoheitsansprüche.

Am Ende des vorigen Jahrhunderts waren alle Einwohner katholisch, früher hatten sich auch, wie jetzt wieder, evangelische unter ihnen befunden, welche, wie jetzt, ihren Gottesdienst in Grimmelfingen hatten; besonders um 1662 hatte sich viele Hinneigung zur evangelischen Lehre gezeigt (Braig 237).

Die hiesige Kirche nebst Widdum und Zehnten incorporirte den 21. April 1173 der Bischof Otto von Constanz dem Kloster Wiblingen (Wirt. Urk.-Buch 2, 171). Diese Incorporation, nachdem sie 20 Jahre über dem Kloster entzogen gewesen war, bestätigte Pabst Johann XXII. († 1334) auf’s Neue (Templum honoris 39). Evangelische auf die Sölden des Spitals von Ulm wurden unter Protestation des Klosters Wiblingen verpflanzt.

Im Jahr 1633/34 litt der Ort durch die Pest, im Jahr 1647 durch weimarische, schwedische und französische Soldaten.

Der Spital Ulmische Theil des Ortes kam im Jahr 1803, der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)