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Die Weihung, bei Autenweiler beginnend und nach 5½stündigem Lauf mit einem Fall von 40 württ. Fuß = 35,3 Par. Fuß auf die Stunde (nach der Thalbahn), unterhalb Unter-Kirchberg einmündend, berührt die Orte Autenweiler, Wain, Auttagershofen, Weihungszell, Beuren, Schnürpflingen, Buch und Unter-Kirchberg. Der muntere Bach, welcher mittelst mehrerer in ihn einmündenden Seitenbächen bald zu einem Flüßchen heranwächst, treibt Mühlen in Wain, in Auttagershofen, bei Weihungszell, in Schnürpflingen, bei Staig und in Kirchberg. Nachdem im Jahre 1851 die unstäte Iller ihren Lauf abermals verändert und sich bis gegen Unter-Kirchberg gedrängt hatte, wurde das vorher in der Illerebene noch längere Zeit fortfließende und erst unterhalb Wiblingen einmündende Flüßchen schon bei Unter-Kirchberg abgeschnitten und von dem wilden Fluß aufgenommen.

Von seinen Seiteneinflüssen sind zu nennen:

Der bei Weihungszell einmündende Nußbach, der Steinenbach, welcher zwischen Beuren und Schnürpflingen einfließt, der südlich von Ammerstetten entspringende — und bei Staig einmündende Reichenbach. Das Thal der Weihung, dessen mit Wiesen kultivirte Sohle durchgängig schmal ist, hat von seinem Beginn bis nach Weihungszell nur unbeträchtliche Gehänge, welche Anfangs mit Wald bewachsen sind, bald aber in Ackergelände übergehen und im Verein mit den in dem Thale sich lagernden Ortschaften eine freundliche Partie bilden. Unterhalb Weihungszell ändert sich der Thalcharakter; die Thalwände, namentlich die rechten, werden namhafter, steiler und sind mit wenigen Unterbrechungen meist bewaldet, bis sie in der Gegend von Staig wieder für den Feldbau benützt werden und diesem vollends bis zu dem Illerthale dienen.

Der Fischbach, welcher ¼ Stunde südlich von Unterweiler beginnt, an dem Hof Fischbach vorüberfließt und sich nördlich von Unter-Kirchberg mit der Iller vereinigt; früher mündete der Bach in die Weihung, seit diese aber von der Iller abgeschnitten wurde, fließt der Bach unmittelbar in den Hauptfluß.

Ferner fließt in die Donau:

b) Ein Bach bei Gögglingen ohne Namen, bei Donaustetten beginnend.

c) Die Roth; entstanden aus drei kleinen Bächen, welche sich bei Kloster-Roth vereinigen, tritt sie östlich von Huggenlaubach in den Bezirk, fließt an den Orten Dietenhofen, Schwendi, Groß- und Klein-Schaffhausen, Bußmannshausen, Orsenhausen, Roth, Bürg, Bronnen, Achstetten, Stetten und Dellmensingen vorüber, um ½ Stunde nördlich von letzterem Ort in die Donau zu münden.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 016. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_016.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)