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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

wenigstens die Parochialactus durch den Geistlichen ihrer Obrigkeit verwalten lassen.

Der Zehnte ist im Kaufbrief über den Kirchsatz 1449 mit genannt, aber ein Theil des Laienzehnten (samt Zehnten in Herlikofen etc.) war Lehen von der Herrschaft Weinsberg in der Hand von Gmünder Geschlechtern und wurde von Paul v. Rinderbach 1443 an das Spital verkauft. Wellwart und Gmünd machten einen Vertrag über den Zehnten zu Mögglingen und Essingen 1497.

Zu der Gemeinde gehören:

b) Christenhof, mit einem 100 Morgen großen Bauerngut, 1/4 Stunde östlich vom Mutterort gelegen, wurde erst in neuerer Zeit gegründet; früher bestand hier ein Mineralbad (s. oben).

c) Gollenhof, hat 1/2 Stunde nördlich von Mögglingen eine hohe freundliche Lage mit schöner Aussicht an die Alb; der Hof nebst dem dazu gehörigen Gut wurde erst im Anfang unseres Jahrhunderts vom damaligen Schultheiß Elser von Mögglingen gegründet und ist jetzt Eigenthum des Freiherrn v. König (s. oben).

d) Sternhof, mit einem 713/8 Morgen großen Bauerngut, 1/4 Stunde südwestlich von Mögglingen gelegen; ein ansehnliches Gut gehört zum Hof. Der Hof (? 1408 Starrenhof) war 1570 abgegangen; Mögglingen und Ober-Böbingen stritten um das Weidrecht. In neuerer Zeit ist er wieder hergestellt worden und hat eine alte eigene Markung.

Die Parzelle Stöckach ist erst in neuerer Zeit abgegangen; ferner sind abgegangen Hegeloch (schon im Jahr 1143 genannt), woran ein Heglochwasen (1474) und Hegelochweg erinnern, und das schon 1143 vorkommende Sulbach, welches am Sulzbach lag.


Muthlangen,
Gemeinde III. Klasse mit 657 Einw., wor. 19 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Täferroth eingepfarrt. 1 Stunde nördlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der stille, freundliche, gut gehaltene Ort liegt auf der Hochfläche zwischen dem Lein- und dem Remsthale, am Anfang des gegen Westen ziehenden Waldauerbach-Thälchens. Schöne Obstbäume beschatten wieder die saubern Bauernhäuser, die Straßen sind chaussirt und gekandelt. Weite Aussichten an die Alb bieten sich auf der Hochfläche, am besten auf dem Lohwasen, beim sog. Forchenbusch, an der Straße nach Zimmerbach. Auf den sog. Sandäckern kommen Erdfälle vor.

Die dem h. Georg geweihte Kirche wurde 1847/49 nach den Plänen des Bauraths Wepfer in ansprechendem modern-romanischem Stile, mit hohem Thurm im Westen und vieleckig geschlossenem Chore,

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_386.jpg&oldid=- (Version vom 6.5.2018)