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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

dadurch bestätigt wird, daß Walther den Haugg mit seinem Schwestermann Johann v. Rechberg 1338 zwei Güter und ein Lehen zu Mecklingen um 104 Pfund Heller verkaufte; vielleicht ist dadurch das Patronat an die Herren v. Rechberg gekommen? Doch kanns auch zu ihren eigenen (hohenstaufen’schen) Besitzungen gehört haben. Daß Fritz v. Schnaitberg 1425 einen Hof um 190 fl. verkaufen konnte, ist bei der Nähe dieses Rittersitzes natürlich; dunkel dagegen, wie Herr Marquard von Flochberg zu Gütern in Mecklingen kam, welche er 1278 ans Kloster Gotteszell verkaufte.

In Mögglingen selbst saß auch ein ritterlich Geschlecht; noch zeigt der Schutthügel südlich von der Kirche die Stätte des festen Hauses an, wo im 17. Jahrhundert Gmünder saßen, z. B. 1366 Cunrad der Ruche Mecklinger genannt, während Hans v. Mecklingen 1378 Bürgermeister zu Gmünd war. Frau Gute Weishar und ihre Tochter von Mecklingen verkauften 1376 eine Hub und das Burgstal daselbst mit Zubehör an Graf Eberhard von Württemberg; 1467 hat Caspar v. Nenningen seinen Burgstal zu Mecklingen, bei der Kirche gelegen, verkauft, württembergisches Lehen. Weiter begütert fanden sich die Thaler zu Gmünd z. B. 1365 ff.; die Steinhaus – 1429/30, denen zum Theil die Wolf und Flad im Besitz folgten, die Rinderbach 1377, 1453 ff.; die Wolf 1391, 1441 und Hans Straßer stiftete zur St. Barbara Pfründe einen Hof 1436; Hermans Rot, Bürgers zu Ulm, Schwester hatte vor 1370 Güter zu Mecklingen u. a. m. 3 Fallgüter waren an die Stadt Aalen gekommen 1553. Diese bekannt gewordenen Güter kommen theils an das Kloster Gotteszell, z. B. 1365, 70, 80, 82, 1456, 58 (ein Hof um 212 fl.) und 1461, zum Theil an den Spital zu Gmünd, z. B. 1444, 78, 1553. Margrethe v. Bolstatt, Peters Otten Wittwe, verkaufte an Gotteszell 3 Gütlein zu Mögglingen um 234 fl., welche bis dahin unvogtbar, unsteuerbar und undienstbar geblieben waren. Auch das Dominikanerkloster zu Gmünd hatte eine Besitzung gehabt 1364 und das Dominikaner-Kloster zu Eßlingen 1382 verkauft an Gotteszell. Auch die Heiligen zu Mögglingen und Lautern erwarben Einiges 1377 und 1487.

Die Stadt Gmünd war allmählig Hauptgrundherr geworden, mit aller Gerichtsbarkeit über ihre Unterthanen und dem Gemeindestab, neben dem Kloster Anhausen, das einen eigenen Schultheißen hatte und alle Obrigkeit über seine Unterthanen besaß, welche einen Viermann stellten und zum Klosteramte Gussenstadt gehörten. Mit Anhausen selbst wurden auch diese Mögglinger Güter württembergisch und sollten die drei zugehörigen Familien die Reformation annehmen. Dritte Grundherren von Bedeutung waren die Herren v. Wellwart, wohl auch durch ihre Erwerbung von Lauterburg und Rosenstein.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_384.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)