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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


Dominikanerkloster hat ein Gütlein erworben und ein Hof wurde irgendwie von einem Gmünder Geschlecht (?) der Pfalz zu Lehen aufgetragen, welche c. 1550 mit demselben, als heimgefallen, die Herren v. Degenfeld belehnte (der „Heidelberger“ Hof). Limburg hat 1557 (von der Waibelhub her) ein Gut und ein Gut des Heiligen zu Eschach an Gmünd vertauscht mit aller Obrigkeit. So war allmählig, den einen Degenfeld’schen Hof ausgenommen, der ganze Ort unter die Hoheit der Stadt gelangt.

d) Schafhäusle, liegt 3/4 Stunden östlich vom Mutterort.

e) Schönhardt, hat eine schöne Lage 1/2 Stunde nordöstlich von Iggingen, auf der Hochebene unfern des Abhangs gegen das Leinthal.

Zu Schönhardt waren einige Güter Lehen von den Herren v. Rechberg; im Besitz finden wir Gmünder Geschlechter, wie denn z. B. 1369 C. v. Rinderbach eine Hube verkaufte, 1409 J. Claus mit seinem Hof belehnt wurde und Hans v. Ückingen eine Selde verkauft hat; 1431 verkauft H. Schoch verschiedene Güterstücke um 19 fl. an St. Viten zu Gmünd. Gülten besaß auch die St. Johannisfrühmesse und einen Hof die St. Kathrinenpflege; das Augustinerkloster kaufte 1483 ein Gut und das Spital empfieng etliche Gülten und Güterstücke (z. B. 1512, 1521).

Außer einem Lorchischen, also später württembergischen Unterthanen kam so der ganze Ort unter die Hoheit der Reichsstadt Gmünd; 1563 wurde ein Gemeindebrief ausgefertigt und der Waidgang gegen Mulfingen geregelt.


Lautern, mit Ölmühle und Mahlmühle,
Gemeinde III. Kl. mit 479 Einw., worunter 80 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Lauterburg eingepfarrt. 31/2 Stunden östlich von der Oberamtsstadt.

Da, wo das tiefe, nordwärts ziehende Lauterthal aus der Kette der mächtigen Albberge gegen das flache Land heraustritt, liegt, zum Theil noch eingezwängt zwischen die hohen Berge (Rosenstein und Pfaffenberg), an der raschen und klaren Lauter der äußerst freundliche, lang hingestreckte Ort. Seine schmucken Bauernhäuser stehen an den gut gehaltenen Straßen in ansprechenden Gruppen beisammen, umgeben von reichen Obstbaumgärten, halb verdeckt von vielen großen Nußbäumen und schlanken Pappeln; und in diese ländlich schönen Bilder ragen großartig die kühnen Felsmassen der steilen, dichtbewaldeten Albberge herein. Gegen Süden verengt sich das Thal immer mehr und wird durch das auf der Höhe gelegene Dorf Lauterburg mit seiner malerischen Burgruine auf das schönste geschlossen.

Das stille, felsenreiche Thal erinnert uns an Gegenden im Hochgebirge,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_359.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)