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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Kirche und Pfarrhof wurden 1638 von kaiserlichen Völkern verbrannt.

Vom Zehnten zu Iggingen (bis auf den Breitenstein beim Beißwang reichend 1485), Schönhard und Schuren? gehörte schon länger 1/3 dem Kloster Gotteszell und 2/3 kaufte es 1473 von Veit v. Horkheim um 980 fl. Ulrich v. Rechberg gab 1473 sein Lehenrecht auf gegen 80 fl. und ein Gütlein bei Rechherg. Mit dem Vikar und nachher Pfarrer zu Iggingen gabs einigemal Streit über Zehntsachen, bisweilen auch über Bezahlung der Competenz, besonders 1663. In Sachen des Breinkofer Zehnten zwischen dem Pfarrer und dem Spital Gmünd sprach das bischöfliche Gericht 1500.

Zu der Gemeinde gehören.

b) Brackwang, 11/8 Stunde östlich vom Mutterort gelegen. Südlich vom Ort zieht die römische Grenzstraße vorüber.

Zu Brackwang stand einst das feste Haus eines ritterlichen Geschlechts, von welchem a. 1236 Rudolfus de Bragewanc vorkommt ausdrücklich als Reichsministeriale, – aus den Hohenstaufen’schen Hausgütern. Eine falsche Annahme ist dagegen, daß die Vetzer „von Bragenhofen“ diesen Namen von Brackwang haben.

Das ritterliche Gut kam an die Herren v. Rechberg-Heuchlingen, welche 1366 mit Heuchlingen an Wilhelm v. Hohenrechberg verkauften 1/2 Maierhof zu Ober-Praggenwank und 3 Huben zu Unter-Praggenwank; später erwarben es die Herren v. Wellwart. Jörg v. Wellwart zu Leinroden verkaufte 1435 seinen Hof Brackenwang um 320 fl. an einen Gmünder Bürger Brottolf. Durch einige Hände kam der Hof halb an eine Wittwe Oppolt 1456 um 270 fl. rh. und diese setzte ihren Sohn Peter, Dominikanermönch zu Gmünd, zum Erben ein. Das Kloster mußte aber andern Erben 1483 noch eine Summe hinauszahlen. Die andere Hälfte verkaufte L. Libermann 1489 um 210 fl., und seitdem war das Dominikanerkloster im Besitz des Ganzen.

c) Brainkofen, ein 1/2 Stunde nordwestlich von Iggingen gelegener großer Weiler mit ansehnlichen Bauernhäusern, die mit schönwüchsigen Obstbäumen umgeben sind. Die Einwohner sind zum Theil vermögliche Bauern.

Brainkofen (in der Waibelhub) erscheint zuerst im Besitz von Gmünder Geschlechtern. A. Truzelin schenkte 1277 dem Kloster Gotteszell ein Gut gegen ein Leibgeding und Conrad Thaler übergab demselben einen Theil des Zehnten 1347, einen andern Theil verkaufte ihm Matthis Thaler 1439. Die Harer zu Gmünd stifteten ihren Laienzehnten 1419 in das Spital. Wiederum 1/3 des Zehnten hat dem Spital Anna Sträßerin 1450 und ihr Verwandter O. v. Horkheim 1537 1/3 verkauft; diese 2/3 gräfl. Öttingen’sches Lehen sind ohne Zweifel von den Horkheimen aufgetragen. Auch das

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_358.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)