Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

westlichen Ende des Orts steht eine hübsche Kapelle mit Glockenthürmchen, welche zur malerischen Ansicht des Dörfchens wesentlich beiträgt. Die Landstraße und die Eisenbahn von Gmünd nach Aalen führen durch den Ort. Auch hier haben die vermöglichen Ortsbürger eigene Waldungen bis zu 20 Morgen.

Hussenhofen, früher Ussenhofen, in der Waibelhub gelegen, erscheint auch im Besitz von gmünder Geschlechtern; die Fischerei in der Rems oberhalb des Orts war rechbergisch Lehen. Unbekannt ist wer es dem Kloster Lorch (vor 1331) geschenkt hat; dasselbe vertauschte 1421 1 Gut und 2 Lehen an Heinrich Wolf von Gmünd frei eigen. Die Kurz besaßen 1/3 des Zehnten als weinsbergisches Lehen und 1/3 die Wolf; beide Drittel wurden an das Spital verkauft und 1437 geeignet. Einen bis dahin unvogtbaren, unsteuerbaren und undienstbaren Hof zu Hussenhofen nebst 3 Gütlein zu Mögglingen verkaufte 1468 M. von Bollstatt, Peters Otten Wittwe zu Gmünd an das Kloster Gotteszell um 234 fl., andere Güter erwarb die Stadt selbst, (darunter das Baldungsgütle). Das Spital erwarb die Taferne 1506 und weitere Besitzungen, die Stadt endlich 1557 von Limburg 5 Güter und alle Obrigkeit und Gerichtsbarkeit. Seitdem hat das ganze Dorf zu Gmünd gehört und theilte die Schicksale der Landschaft.

e) Krimmel, südwestlich von Herlikofen gelegen.


Heubach,
Gemeinde II. Kl. mit mit 1466 Einw. worunter 167 Kathol. a) Heubach, Stadt, 1288 Einw., b) Beuren, Weiler, 81 Einw., c) Buch, Weiler, 97 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kathol. von Heubach sind nach Unter-Böbingen, die von den Parzellen nach Bargau eingepfarrt, liegt 21/2 Stunden östlich von der Oberamtsstadt.

Heubach hatte bis 1808 ein eigenes Oberamt, gegenwärtig ist es der Sitz eines Amtsnotars (wohnt in Gmünd), einer Postexpedition, eines Distriktsarztes und eines Wundarztes; auch befindet sich hier seit 1754 eine Apotheke.

Gerade da, wo das Klotzbachthal in die große Fläche, die sich vor der schwäbischen Alb hinzieht, heraustritt, liegt schön hingebettet in das hier am Fuße des gewaltigen Rosensteines anmuthig sich weitende Thal das hübsche, von Obstbaumgärten umgrünte Städtchen. Mit dem von Süden her ziehenden Klotzbachthal vereinigt sich gerade bei der Stadt eine tiefe von Osten kommende Seitenschlucht und auf drei Seiten erheben sich großartig die Berge, im Osten der Rosenstein, im Westen der Scheuelberg, im Süden der Hochberg und der Nagelberg; sie sind größtentheils mit üppigem Buchenwald bewachsen, ihre Gehänge steil und straff in den Formen, zuweilen, namentlich am Rosenstein, unterbrochen durch ganz mächtige Felsen, auf deren höchstem und größtem, breit hingelagert, die so kühnen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_336.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)