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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Durlangen,
Gemeinde III. Kl. mit 795 Einw., wor. 114 Ev. a) Durlangen, Dorf, 407 Einw., b) Amandusmühle, Haus, 8 Einw., c) Bruckacker, Haus, 7 Einw., d) Durlanger Mühle, Haus, 7 Einw., e) Gehau, Haus, 6 Einw., f) Hummelbühl, Haus, 14 Einw., g) Karrenstrietle, Haus, 3 Einw., h) Leinhaus, Haus, 8 Einw., i) Leinmühle, Haus, 3 Einw., k) Mooswiese, Haus, 13 Einw., l) Stutzenklinge, Haus, 13 Einw., m) Thanau, Weiler, 124 Einw., n) Ziegelgehau, Haus, 5 Einw., o) Zimmerbach, Pfarrweiler, 171 Einw. – Kath. Dorf mit dem Pfarrsitz in Zimmerbach; die Ev. sind nach Täferroth eingepfarrt. 13/4 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Auf der Hochfläche zwischen Lein und Roth liegt hoch und frei, weit auseinandergestreut zwischen Baumwiesen und prächtigen Obstbäumen, der freundliche Ort mit seinen hübschen Bauernhäusern. Überall auf der Markung, wie überhaupt auf dieser ganzen Hochfläche, hat man eine herrliche Aussicht an die Alb, vor Allem an die hier, ziemlich weit von einander in Einer Reihe frei hinaufsteigenden drei schönen Berge, Stuifen, Rechberg, Staufen, die sog. Kaiserberge. Die Ortsstraßen, an denen die Häuser ganz unregelmäßig liegen, dürften in besserem Zustande sein. Die Kirche befindet sich im Filial Zimmerbach, im Ort steht nur eine Kapelle. Der Gottesacker liegt außerhalb des Orts an der Straße nach Zimmerbach.

Das Schul- und Rathhaus, ein schönes ansehnliches Gebäude, enthält neben den Gelassen für den Gemeinderath ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters und ward 1835 erbaut.

Nicht besonders gutes, meist schweres, mit erdigen Theilen vermengtes Wasser, das bei Regenwetter trübe und zum Kochen und Waschen unbrauchbar wird, liefern verschiedene Pumpbrunnen, die sich überall im Ort und auf der Markung graben lassen; wo man in die Tiefe geht, stößt man auf Wasser. Dann fließen über die Markung die Lein, die Roth und der Spreitbach, die zuweilen, doch ohne viel zu schaden, austreten; durch den Ort selbst fließt ein kleiner Bach, der jedoch bei anhaltender Trockenheit versiegt. Mangel an Wasser tritt mitunter ein, dasselbe wird dann von einem 1/4 Stunde vom Ort entfernten laufenden Brunnen geholt.

Im Ort, wie in den größeren Parzellen, befinden sich künstlich angelegte Feuerseen.

Die Staatsstraße von Gmünd nach Gaildorf geht über die Markung; über die Lein führen zwei hölzerne Brücken, von denen eine die Gemeinde, die andere der Staat zu unterhalten hat.

Die Einwohner sind im allgemeinen gesund und kräftig, doch erreichen sie selten das achzigste Lebensjahr; gegenwärtig ist kein Achziger im Orte.

Die kleidsame Volkstracht hat sich namentlich bei dem weiblichen Geschlechte noch erhalten.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_317.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)