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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

mit dem Steinhauserschen Wappenschild und dem altväterlichen Wolf auf dem Helm. Diese Familie hat sich bis in unsere Tage erhalten.

Die Schaupp scheinen mit den oben genannten Männern ausgestorben zu sein, die Töchter in Gotteszell.

Eberwine gabs sehr früh auch in Rotenburg a. T., und von Gmünd übergesiedelt 1360/80 auch in Hall; in Gmünd starben sie aus c. 1390, wahrscheinlich von den Adelmann beerbt.

Die Väner oder Vener blühten bis ins 15. Jahrhundert. Daß sie damals den Burgstall von Eutighofen besaßen, beweist freilich nicht, daß sie eigentlich von da stammten.

Von den Herrn „von Gmünd“ blühten noch c. 1360 ein Walther und dessen Sohn Peter.

Eine gewisse Berühmtheit haben die Klebzagel durch Berthold den ersten Bürgermeister; diese Familie blühte bis c. 1400 und die Bettenhar und Tremel werden Verwandte sein, weil auch sie eine Leiter im Wappen führen.

Bei Walther Hespler wird man nothwendig an den „Hespler“ Wald zwischen Gmünd und Lorch erinnert; der Name kehrt nicht wieder.

Die Gulant verschwinden mit einem Hermann 1319 ff., dessen Wittwe 1345 noch lebte; eine andere Familie sind wohl die Gule, c. 1324 bis 1440 vorkommend, und zuletzt (scheint es) nach Geislingen übergesiedelt.

Die Turn oder Turner spalteten sich in eine Linie, „genannt Zinggeturn“, und eine zweite, „genannt der Schön“, seit c. 1360 blühten sie (das identische Wappen lehrt es) als „Häberlinge“ mindestens bis 1440.

Die Taler blieben theils bei diesem einfachen Namen, theils führten sie in einer Linie den Beinamen „Betz“, theils in einer andern den Beinamen „Burgertaler“ oder „Taler, gen. Burger“. Der letzte Sprosse erscheint 1462 processirend mit seiner Vaterstadt.

Ritter kommen bis c. 1430/40 einzeln vor, auch Rüter, Reuter u. dergl. geschrieben; es ist aber der Familienzusammenhang nicht sicher. Im 14. Jahrhundert tritt eine Anzahl von neuen Familien auf, welche zur Bürgerschaft, d. h. zu den gerichts- und rathsfähigen Bürgern gehörten. Den alten ritterlichen Geschlechtern am nächsten stehn die Kurz, seit c. 1320–1430; der Wappengleichheit wegen sind die Gußregen ein Zweig der Kurze. Rechbergische Lehensleute waren die Flad (woher z. B. das Fladenholz). Nach Ausweis des Wappens sind eines Geschlechts die Alwich (c. 1360 bis nach 1500) und Im Hof; dann wieder die Hug oder Haug und die Vir- oder Feirabent c. 1350–1450, und so auch die Marpach und Truchmeier.

Die Ruchen oder Ruhen (Ruhones) führen zum Theil den Beinamen „Mecklinger“. Die Zisselmüller fanden wir in Urkunden c. 1370–1460; die Utzlin von Theinbuch c. 1400–1490. Die verschiedenen Mangolte führen zweierlei Wappen, beide abweichend von den Mangolten zu Hall.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_243.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)