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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


II, B. 2, a) β. Illeraichen-Donzdorfer Zweig.
Kaspar Bernhard I. von Rechberg, † 1605.
Hans Philipp,  Kaspar Bernhard II.,  Hans Wilhelm, zu
† 1664. von Illeraichen und ββ) Donzdorf und Scharfenberg,
 αα) Hohenrechberg  † 1614.
 wird Graf 1626, 
  † 1651. Johann  Bernhard Heinrich
  Rudolf Bero  Alexander
 Graf Hans Caspar † 1660, † 1686. † 1638.
 † 1676. Bern-  Propst zu 
  hard III., Ellwangen. Franz Albert † 1715,
 Anna Franz nimmt die Grafenwürde auf,
 h. Graf von Georg h. Gräfin v. Spaur
 Limburg-Styrum. u. a. und Valör.
 
 Graf Ferdinand,   Margarethe  Violanta,  Graf Alois,
 † 1722.   Magdalene,  h. Freiherrn  † 1732,
  h. Graf  von Paum- h. Gräfin Fugger.
 Marie Kathrine,   P. N. v.  garten.  
 h. Freiherrn   Reichenstein.  Marie  Marie Elisabeth,
 h. v. Heyden.   Therese,  h. Graf Topor
 h. Grafen  Morawitzky.
 v. Preising.


Hans von Rechberg-Illeraichen hatte 1569 das Schloß in Donzdorf erbaut, welches von da an eine beliebte Residenz wurde, anstatt des Bergschlosses Scharfenberg. Über den Genuß des Familienfideicommisses Hohenrechberg hatten die verschiedenen Linien allerlei Streit und Prozeß, weßwegen Kaspar Bernhard II. mit Geldopfern die andern abkaufte und um 1620 allein mit dem Blutbann belehnt wurde. Die gänzliche Abtretung erfolgte 1639.

1626, 20. Juni gestattete Kaiser Ferdinand dem Kaspar Bernhard die von seinem Vetter Wolf Conrad (von der 1618 ausgestorbenen Kronburg-Schwabecker II, B, 2, b, β Linie) erworbene gräfliche Würde zu reassumiren, mit dem Titel: Graf von Rechberg und rothen Löwen, wozu Kaspar Bernhard fügte: „Freiherr von Hohenrechberg und Herr zu Aichen.“ Diese Herrschaft Aichen wurde zur Reichsherrschaft erhoben und ebenso 1638 die Herrschaft Hohenrechberg, weil aber diese Güter bisher zur Reichsritterschaft gesteuert hatten, so protestirten die Ritter-Cantone Donau und Kocher, der entstandene Proceß (während dessen die Unterthanen oft von beiden Seiten wollten besteuert werden) wurde erst 1724 zu Gunsten der Ritterschaft entschieden, und um nicht doppelt steuern zu müssen wurde zunächst die Stellung im schwäbischen Grafencollegium aufgegeben, um so mehr, als die gräfliche Linie am Aussterben war. Nach dem Tode des Grafen Hans erbte sein Tochtermann die schöne Herrschaft Illeraichen und es wurde nun vollends Donzdorf der Hauptsitz der Illeraichener Linie.

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_151.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)