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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd


Die Gewinnung von Mineralien beschränkt sich hauptsächlich auf den Abbau von Werk-, Bau-, Straßen- und Pflastersteinen; den weißen grobkörnigen Keupersandstein (Stubensandstein) gewinnt man zu Bau- und Werkstein, auch zu Stubensand, auf den Markungen Gmünd, Durlangen, Iggingen, Leinzell, Lindach, Muthlangen, Ober-Bettringen, Spreitbach, Straßdorf, Täferroth und Waldstetten; zu der gleichen Verwendung wird Liassandstein abgebaut auf den Markungen Bargau, Herlikofen, Iggingen, Leinzell, Mögglingen, Muthlangen, Ober-Bettringen, Spreitbach, Straßdorf, Unter-Böbingen und Waldstetten. Liaskalk zu Pflastersteinen, Straßenmaterial und zuweilen zu Riegelsteinen gewinnt man auf den Markungen Gmünd, Göggingen, Iggingen, Leinzell, Lindach, Mögglingen, Muthlangen, Ober-Bettringen, Ober-Böbingen, Straßdorf, Täferroth, Unter-Böbingen und Waldstetten. Der Sandstein des braunen Jura, der gesuchte Bau- und Werksteine liefert, wird auf den Markungen Rechberg, Reichenbach, Winzingen und Wißgoldingen abgebaut. Der weiße Jurakalk wird hauptsächlich zu Straßenmaterial, zum Kalkbrennen, zu Riegelgemäuer, zuweilen auch zu Stockmauern verwendet; man gewinnt ihn auf den Markungen Bargau, Bartholomä, Degenfeld, Heubach, Lautern, Rechberg, Waldstetten, Weiler, Winzingen und Wißgoldingen. Ein Kalktuffbruch (jüngerer Süßwasserkalk) auf der Markung Lautern liefert gesuchte Bausteine. Lehm wird allenthalben und Töpferthon auf der Markung Bargau gewonnen. Zur Besserung des Bodens baut man auf den Markungen Durlangen, Göggingen und Täferroth Mergel ab. Kies und Sand gewinnt man an der Rems und am Waldstetterbach. Schleifsteine, die zum Theil weithin verkauft werden, liefern einige Liassandsteinbrüche auf den Markungen Herlikofen, Iggingen, Lindach und Ober-Bettringen.

Früher wurde der Eisenrogenstein des braunen Jura auf den Markungen Heubach und Ober-Böbingen bergmännisch abgebaut. Auch bei Durlangen wurde eine Zeitlang Bergbau auf Keuperkohle getrieben. Bei Mögglingen wurde anfangs des vorigen Jahrhunderts ohne Erfolg auf Erz und später auf Alaun und Vitriol gebaut (s. die Ortsbeschreibungen).

b) Pflanzenbau.
1. Verhältniß des Feldbaus im allgemeinen.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beläuft sich die Grundfläche des Oberamtsbezirks auf 83.7485/8 Morgen. Betrachtet man Äcker, Gärten, Wiesen und Waldungen als gebautes Land, so sind 9.8183/8 Morgen der ganzen Fläche unkultivirt. Rechnet man dagegen die Waldungen zu der ungebauten Fläche, so nimmt das nicht angebaute Land 28.560 Morgen oder 34% des Areals ein.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_087.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)