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dem Staat, die Kirche von der Stiftungspflege und bey deren Unvermögenheit von der Gemeinde gebaut.

Weilersteußlingen, auch Neusteußlingen, gemeiniglich aber blos Weiler genannt, liegt ganz frey auf der Höhe der luth. Berge; von dem Kirchturme aus hat man eine unübersehbare Aussicht. Trotz dieser hohen Lage fehlt es dem Ort, wie überhaupt den luther. Bergen nicht an Quellwasser, auch haben die Orte eine nicht unbedeutende Obstzucht. S. 53. Die Pfarrey umfaßt den ganzen Bezirk der vormaligen Herrschaft Neusteußlingen: Weiler, Ermelau, Ennahofen, Grötzingen, Thal und Theuringshofen, welche alle auch die Schule zu Weilersteußlingen haben. Als Würtemberg von der Herrschaft Neusteußlingen 1582 Besitz nahm, führte es auch sogleich die Reformation darin ein, und daher nennt man auch den Gebirgsbezirk der Herrschaft die luther. Berge. In der Kirche befinden sich auch Freybergische Grabmäler.

b. Ermelau,

ehemals auch Ermeloch geschrieben, ein evang. Weiler, in gleicher, nur etwas niedrigern Lage, wie Weilersteußlingen, 1/2 St. davon und dahin eingepfarrt mit 41 Einw., F. A. Blaubeuren. Zehnten und Gefälle sind mit Weilersteußlingen gemeinschaftlich. Vergl. 1. Abth.

Im 30jährigen Kriege wurden die Steußlinger Orte hart mitgenommen. Über die weitere Geschichte s. Altsteußlingen und Ennahofen.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_203.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)