Seite:Oberamt Ehingen 138.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem Kl. St. Georgen auf dem Schwarzwald, und Papst Alexander III. bestätigt 1179 dem Kloster seinen Besitz in Dindinhove[1]. 1220 verkauft Ulrich von Gundelfingen die andere Hälfte von Tindinhoven und Herbertshoven an eben dasselbe Kloster, und dieses übertrug jetzt die Schutzvogtey darüber dem Grafen Hartmann von Dillingen[2], von wo sie durch verschiedene Hände endlich 1414 kaufsweise an das Kloster zurückkehrte, das nun in vollem Besitze der beyden Weiler war, und es auch blieb bis zu seiner Auflösung 1806. In Folge der Reformation, 1566, hat Würtemberg einen Versuch gemacht, die beyden Weiler nebst Ingoldingen in Besitz zu nehmen, und sich derselben auch wirklich mit gewaffneter Hand bemächtigt. Da aber der Abt mit dem größern Theil seines Convents von St. Georgen nach Villingen zog, und sich unter östr. Schutz begab, so mußte Würtemberg weichen. Das Kloster hatte ein Haus zu Dintenhofen, das seinem Vogt und Schaffner zum Absteigquartier diente, 1819 aber von der K. Kammer an die Gemeinde verkauft wurde, und nun das Schulhaus ist. S. 91.


24. Heufelden mit Blienshofen.
a. Heufelden,

ein kathol. Weiler, am Hange des Hochsträßes, 3/4 St. nordöstl. von Ehingen, mit 125 Einw., Filial von Ehingen mit einer Caplaney, F. A. Blaubeuren. Patron der Caplaney ist Gr. Schenk von Castell. Die Zehnten gehören der Univ. Freyburg und dem Spital Ehingen, jene im Cataster mit 602 fl., diese mit 298 fl.; einen kleinen Theil haben auch die Orts-Caplaney und die Pfarrey Nasgenstatt.

Gefälle beziehen, meist aus Falllehen, der Staat 137 fl. 4 kr., Caplaney 162 fl. 46 kr., die Stiftungspflege 17 fl. 12 kr., Univ. Freyburg 106 fl. 30 kr., Stiftsverwaltung Ehingen 118 fl. 29 kr., Stadtpflege 50 fl. 32 kr., Stadtpfarrey E. 49 fl., die St. Georgen Caplaney E. 49 fl., Fürst v. Thurn und Taxis 81 fl. 6 kr., Rentbeamte


  1. Neugart Codex Dipl. Nr. 878.
  2. Ebend. Nr. 907.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_138.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)