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B.


O r t s b e s c h r e i b u n g.


1. Ehingen,

kathol. Oberamtsstadt, in ältern Urkunden Echinga, Eainga, Ehinga geschrieben, liegt unter dem 27°, 23′, 50″ der Länge und 48°, 17′, 2″ der Breite am südlichen Fuße der Alp, an der Schmiechen, ungefähr 1/4 St. von der Donau, von dieser durch eine Anhöhe, der Kussenberg genannt, getrennt, 18 Reise- oder 22 geogr. Stunden von Stuttgart, und 5 von Ulm. Zur Unterscheidung wird die Stadt gemeiniglich Ehingen an der Donau genannt, und vielleicht lief die Donau auch wirklich einmal daran vorbey, S. 18. Häufig, aber irriger Weise, wird sie auch zu den ehemaligen östr. 5 Donaustädten gerechnet[1]. Die Stadt, welche dermalen 2820 Einwohner zählt, ist Sitz sämmtlicher Oberamtsstellen, eines kathol. Dekanats, einer Cameral-Verwaltung, eines Postamts und eingetheilt zum Forstamt Blaubeuren. Auch hat die Universität Freyburg noch eine eigene Verwaltungsstelle unter dem Namen Oberschaffney in der Stadt. Der Zehnte, der große, gehört zu 5/6 der Universität Freyburg, zu 1/6 der Stiftungspflege; der kleine Zehnte und der Heuzehnte gehören der Universität allein; den ersten nebst Blut- und Hopfenzehnten bezieht die Stadtpfarrey. Die Zehnten


  1. Auch in dem Preßburger Friedenstractat vom 26. Dec. 1805 ist Ehingen unter den „fünf sogenannten Donaustädten“ aufgeführt: allein der Irrthum blieb auch nicht unbemerkt, und es wird sich aus der nachfolgenden Geschichte der Stadt zeigen, daß sie in einem ganz andern Verhältnisse stand. Die östr. 5 Donaustädte waren: Munderkingen, Riedlingen, Mengen, Saulgau und Waldsee.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 074. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_074.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)