Seite:Oberamt Blaubeuren 223.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Herrn von Weiler, welchen das Dorf Weiler vermuthlich gehörte. Die Herrn von W. kommen häufig in Blaubeurer und Helfensteinischen Urkunden des 14ten Jahrhunderts vor; 1323 verleihen Mile und Ulrich von Weiler, Herrn Milen v. W. seel. Ritters Söhne, eine Wiese am Kennenbuch bei Blaubeuren; 1354, da Hans von Westerstetten seine Habe zu Asch verkauft, sind Bürgen Utz von Wyler und sein Bruder Fritz; 1370 befreyt Ulrich von Weiler, zu Weiler bei Blaubeuren gesessen, eine Wiese von dem Lehensverband. Nicht lange hernach findet man Weiler im Besitze der von Westernach, die wahrscheinlich durch Heirath darein gekommen sind; denn in dem Urspringer Seelbuch finden sich ausgezeichnet: Joannes a Westernach und seine Ehefrau Anna de Weiler. Ein Hans von Westernach war es auch, der 1403 Burg und Dorf Weiler, oder wie es in der Urkunde heißt: „Behausung zu Weyler gelegen, mit den Gärten und Bomgarten, die dazu gehören und die Fischenz in der Ach von dem Singrünstein bis Blaubeuren, und Alles was zu Weiler ihm gehört, Mühlen etc., an Lucia Gräterin in Ulm um 2000 fl. verkauft. Diese Lucia die Gräterin, Ulrich des Langen seel. ehel. Wittwe, Ulrich der Lang ihr Sohn, Peter Kraft ihr Tochtermann, Hans Ströhlin, und seine Frau Elisabeth die Langin, Hans der Ehinger und seine Hausfrau Ursula die Langin, der Grätherin Töchter, verkaufen 1414 Weyler die Burg mit Graben, 2 Baumgärten, Vischenz und dem Bau der dazu gehört, und dazu das Dorf Weyler mit allem Zugehör, wie es Lucia die Gräterin von Hans von Westernach erkauft, an das Kloster Blaubeuren um 2400 fl.

Seitwärts von Weyler auf felsiger Höhe lag Günzelburg, ein Schloß, (s. Seißen). Daß dieses Schloß nicht das von Weiler war beweist eine Urkunde vom März 1403, wodurch Hans von Westernach seiner Frau Anastasia von Grafeneck um ihre Morgengabe versetzt – „Wyler min Vestin und min Dorf daselbs zu Wyler mit allem Zugehör, ußgenommen mins Theils der Vöstin zu Gryffenburg, oberhalb Wyler

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)