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her[1]. Die von Ravenstein waren Dienstleute der Dynasten von Ruck, und Albert soll nach seiner Rückkehr seinen Sitz auf seinem Schlosse zu Bermaringen genommen haben. Auf dem Kirchhofe zu B. zeigt man noch einen Grabstein von gelblichem Marmor, mit einem einfachen Kreutze, unter dem der einzige Erbe Alberts, der als Knabe starb, begraben liegen soll. In dem Bermaringer Walde, Blumenhau genannt, zwischen Bermaringen und Tomerdingen, jedoch schon auf Tomerdinger Markung, findet man noch die Spuren einer Burg; vielleicht stand hier das Schloß Irzenberc oder wie es der Herr Direktor v. Raiser deutet, Hirschberg, von dem sich die von Ravenstein auch schrieben. S. Tomerd. Bermaringen kam nebst der Kirche und den Zehnten 1802 u. 1806 an die Krone Bayern, und von dieser durch den Staats-Vertrag von 1810 an Würtemberg.

b. Hohenstein, gemeiniglich auch Hauenstein geschrieben, ein Schlößchen der v. Krafft in Ulm, mit einem Lehengut und 9 Einwohnern, Filial von Lautern, 1/2 St. von Bermaringen, auf der Höhe, am steilen, felsigen Rande über dem Lauterthal. Der große Zehnte gehört dem Staat, den kleinen und Blutzehnten hat die Pfarrey Lautern (jetzt Wippingen); den großen bezog ehemals die Deutschordens-Commende Ulm, als Patron von Lautern. Das Schlößchen ist unbewohnt und von keiner Bedeutung, aber die noch vorhandenen Gräben und Wälle zeugen von einer weitläufigen Burg, die ehemals auf dem Platze gestanden hatte. Die Aussicht von da in das tiefe, romantische Lauterthal ist höchst anziehend. Die ursprünglichen Besitzer von Hohenstein sind unbekannt; im J. 1571 verkauften Christoph und Jörg, die Schleicher in Ulm, das Gut, nehmlich Hohenstein die Burg, den Hof und das Holz nebst einer Sölde zu Weidach an die Stadt Ulm für 2603 fl., und diese veräusserte es, 1692, für


  1. Die Benediktiner-Abtey Elchingen, von Direktor v. Raiser, in der „Zeitschrift für Bayern.“ Jahrg. III. B. I. München, 1817. S. 160 u. 258. ff.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)