Seite:Oberamt Blaubeuren 041.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

finden sich nach Höslin fast überall auf den Feldern der Alp zerstreut, namentlich zu Seißen, Asch, Sunderbuch etc. Kalkspath ist allgemein verbreitet, ein schöner, stänglicher findet sich zuweilen in dem dichten, gelblich weißen Jurakalk zu Arneck. Stinkkalk in losen Stücken, im rothbraunen Mergelboden.

Erden. Thonerde, an vielen Orten Lix genannt, findet sich fast überall, Hafnererde hauptsächlich zu Treffensbuch, Tomerdingen, Machtolsheim, Berghülen, Seißen und Ober-Schelklingen, ferner auf dem Hochsträß zu Pappelau, Beiningen, Ringingen und Sotzenhausen. Die beste ist die Treffensbucher. Eine s. g. Hauberde, welche zum Glasiren gebraucht wird, gibt es zu Billenhausen. In der Gegend zwischen Bollingen und Herrlingen gräbt man eine fette, rothe und eisenhaltige Erde, Tögel genannt, womit die Alpbewohner ihre Cisternen ausschlagen, und dadurch das Trinkwasser lange rein und gesund erhalten sollen. Mergel wird zu Treffensbuch, Billenhausen, Berghülen, Suppingen u. a. O. gefunden. Eine dichtrothe, fette und wohlriechende Boluserde ist, nach Höslin, in der Nähe von Asch zu finden. Die oben erwähnte, jüngere Kalkformation auf dem Hochsträß geht in eine kreidenartige Erde über, welche auf der Grenze des Oberamts gegen Söflingen, Grimmelfingen und Einsingen in wirklicher Kreide besteht. Sand, Tuffsand findet sich auf der Alp und am Hochsträß, hauptsächlich aber in dem Ach- und Lauterthale.

Versteinerungen kommen sowohl auf der Alp, als auch aus dem Hochsträß sehr häufig vor. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient in dieser Hinsicht der Steinbruch in dem weißen Jurakalke bey Altenthal, worin zuweilen eine eigenthümliche, großen Fischschuppen ähnliche, Versteinerung vorkommt, die aber bis jetzt noch zu wenig beobachtet worden ist, als daß sie näher hätte bestimmt werden können. In demselben weißen Kalk der Gegend findet sich der sonst seltene Terebratulites giganteus Schlotheims, zuweilen mit Terebratulites lacunosus Sch. dicht verwachsen. Zu den merkwürdigern, in andern Gegenden Würtembergs bis

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 041. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)