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Sct. Blasien. Von Sct. Blasien aber wurde das Dorf 1469 um 3800 fl. an das Gotteshaus Salem verkauft, welches schon 1439 im Besitz des großen Zehenten war. Unter Dorf ist aber hier wieder nur die Dorfherrschaft zu verstehen, denn die einzelnen Höfe waren lange nachher noch in verschiedenen Händen, namentlich der Brandenburg, der Schad und anderer. S. auch Schemmerberg.


c. Gemeinde Altheim,
491 Einwohner.

Altheim, ein kathol. vormals Salmannsweilisches Pfarrdorf mit 491 Einwohnern, 3 Stunden nördlich von Biberach. Einige Lehengüter gehören dem Spital Biberach, der Heiligenpflege Altheim und Schemmerberg etc. Auch der Staat besitzt von Warthausen her mehrere Lehengüter, die aber zum Theil neuerlich allodificirt worden sind. Den kleinen Zehenten bezieht die Pfarrei. Der Ort ist in der ehemaligen freien Pürs gelegen. Er liegt eben und frei, in geringer Entfernung von der Landstraße von Biberach nach Ehingen, ist ziemlich weitläufig, aber gut gebaut und hat eine Schule. Die Einwohner sind in die Mühle zu Schemmerberg gebannt. Der Ort hat auch zwei Schildwirthschaften und eine Bierbrauerei. Der Nahrungsstand ist gut. Die bürgerlichen Beneficien, welche nicht unbedeutend sind, befinden sich im Besitze der Realgemeinde-Berechtigten. Altheim gehörte vormals dem Kloster Salem und war ein Bestandtheil der Herrschaft Schemmerberg, von Schemmerberg war es auch Filial und wurde erst 1821 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. In diesem Jahr war auch aus den Mitteln der Stiftungspflege ein Pfarrhaus und das Jahr zuvor, 1820, an die Stelle der alten und kleinen Capelle eine neue Kirche erbaut worden. Die Kosten der letzten wurden durch die Heiligenpflege zu Altheim und der früheren Mutterkirche Schemmerberg, so wie durch Beiträge des Fürsten Taxis gedeckt. Die zum großen Theil aus der Stiftung der ehemaligen Mutterkirche hervorgegangene Heiligenstiftung zum heil. Nicolaus hat einen Capitalienfond von 21.000 fl. und einige Falllehengüter; ihr liegt nun die Baulast

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_192.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)