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25. Gemeinde Mettenberg,
bestehend aus 3 Parzellen mit 232 Einwohnern.

1) Mettenberg, ein vormals Warthausisches kathol. Pfarrdorf mit 227 Einwohnern, 3/4 Stunde östlich von Biberach, C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die grundherrlichen und Lehen-Gefälle bezieht außer dem Staat noch die Universität Freyburg von 2 Höfen, die Kirchenfabrik Mettenberg von 3 Höfen, die Pfarrstelle Warthausen von 1 Hof, die Brandenburgische Caplanei in Biberach von 1 Hof. Großen und kleinen Zehenten bezieht die Universität Freyburg, der auch das Patronat zusteht.

Mettenberg liegt hoch, von Waldungen umgeben, und hat eine angenehme und gesunde Lage. Die Häuser sind gut gebaut; der Nahrungsstand ist gut. Die Gemeinde-Nutzungen stehen im Besitz der Realgemeinde-Berechtigten. Die Bevölkerungs-Verhältnisse betreffend s. S. 24. Die Kirche wurde mit dem Zehenten von Herzog Albrecht von Östreich 1457 zu der Universität Freyburg gestiftet. Die Baulast der Kirche liegt der Kirchenpflege ob, subsidiarisch der Universität Freyburg, die des Pfarrhauses letzterer ausschließlich. Der Ort hat 2 Stiftungen für Ortsarme, die Karrerische und die Zellische, jede von 300 fl. Der Pfarrsprengel beschränkt sich auf den Gemeindebezirk. Im Mai 1800 hatte der östreichische General Kray sein Hauptquartier in Mettenberg; die Kriegscanzlei war in der Kirche, in und um Mettenberg lagen 40.000 Mann. Nach der für die Östreicher ungünstigen Schlacht bei Biberach vom 9. Mai rückten die Franzosen vor; der Ort wurde geplündert und theilweise niedergebrannt.

2) Hochstetterhof, 3/8 Stunde von Mettenberg, mit 5 kathol. Einwohnern, beinahe ganz von Waldungen umgeben. 1289 wird dieser Hof – damals Leufrizweiler genannt – dem Spital Biberach geeignet, später kam er an die Herrschaft Warthausen, und mit dieser an den Staat. Zehent- und Lehen-Gefälle bezieht der Staat.

3) Königshofen, ein dem Freiherrn v. König zugehöriges Maiereigut. Beinahe das ganze Gut war vor fünf Jahren noch Wald, es wurde erst von dem jetzigen Besitzer des Schloßguts Warthausens, dem Freiherrn v. König angelegt und erhielt von ihm auch seinen Namen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_135.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)