Seite:Oberamt Biberach 038.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
c. Viehzucht.

Die Pferdezucht ist im Oberamtsbezirk Biberach sehr bedeutend, nach Waldsee am bedeutendsten im ganzen Königreich; auch der Handel mit Pferden ist nicht unbedeutend. Nach der Zählung vom 1. Januar 1837 sind im Oberamt 4391 Pferde, darunter 872 unter 2 Jahren. Auf 1 Pferd kommen 341/2 Morg. Landes, auf 1 Q-Meile 510 Pferde. 1834 waren 4311 und 1822 – 3864 Pferde im Oberamt. Die Pferde gehören zu den bessern in Oberschwaben. Es würden aber unfehlbar noch weit schönere und dauerhaftere Pferde erzielt werden können, wenn nicht auch in dieser Gegend die Pferde zu jung zum Ackerbau verwendet würden.

Rindvieh. Der Rindviehstand ist ziemlich bedeutend, und besteht hauptsächlich in Melkvieh und Schmalvieh. Die Zahl der Rindviehstücke beträgt 18.360, wovon 1183 Ochsen und Stiere, 9794 Kühe und 7383 Schmalvieh. 1834 waren daselbst 17.630 Stücke Rindvieh, 1822 – 13.459. Auf 1 Q-Meile kommen 2251 Stücke und auf 1 Stück Vieh 8,3 Morg. Landes und 1,4 Menschen. Die Rindvieharten sind gemischt und verschieden, ein reiner einheimischer Schlag findet sich nicht; vorzugsweise beliebt ist der Allgaier und Montafuner Schlag. Die Besitzer der größeren Bauernhöfe haben meist eigene Farren, die dann auch von den kleineren Güterbesitzern benützt werden. Die Stallfütterung ist mit den oben bemerkten Beschränkungen beinahe allgemein eingeführt. Die Mastung ist, bei den vielen zum Theil beträchtlichen Bierbrauereien, nicht unbedeutend. Käsereien werden in Winterreute und einigen andern Orten betrieben.

Die Schaafzucht ist nicht beträchtlich, das Oberamt zählt 9069, wovon 147 spanische, 5445 Bastard, 3477 Landschaafe. Seit 1822, wo die Zahl der Schaafe nur 3375 betrug, hat sie sich verdreifacht; 1834 waren daselbst 6643 Stücke. Die meisten Schaafe haben Biberach, Hürbel, Maselheim, Reinstetten, Winnedach, Ochsenhausen.

Die Schweinszucht wird seit einigen Jahren weit sorgfältiger und allgemeiner als früher betrieben, jedoch werden

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 038. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_038.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)