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Schultheißereien Schwabsberg und Westhausen, Oberamts Ellwangen, im Südosten von der Schultheißerei Waldhausen, Oberamts Neresheim.

Die bewohnten Orte liegen auf der Liasebene am Fuße des Hertsfeldes, sowie an und auf den Vorhügeln dieses Alptheils, im Gebiete des braunen Jura; bedeutende Waldungen aber dehnen sich noch über den Rücken des Gebirgs auf dem weißen Jura aus. Es fehlt nicht an Wasser, das jedoch nur einige unansehnliche Bächlein bildet; die Seen bei den Goldshöfen sind gegenwärtig ganz unbedeutend. Die Brunnen sind theils laufende, theils Pumpbrunnen.

Die einzelnen Wohnorte sind weitläufig gebaut, in Hofen selbst großentheils massive Häuser, aber auch sonst im Erdgeschoß gewöhnlich von Stein, meist zweistöckig und mit Ziegeldächern.

Feldbau ist weitaus vorwiegende Beschäftigung der Bewohner; nur wenige der gewöhnlichsten Handwerke finden sich.

Der Boden ist – schon gemäß den geognostischen Unterschieden, verschieden. Am Braunen findet sich vorzugsweise Wald nebst Ödungen; einige Strecken sind zwar kultivirt, aber wegen des außerordentlich steinigen Bodens wenig fruchtbar (Attenhofer und Oberalfinger Markung). Am Fuße des Gebirgs dagegen finden sich besonders an den Bächen vorzügliche Wiesen und recht gute Ackerfelder, theils lettig, theils mit Sandboden, wie z. B. beim Wagenrain. Dinkel, Roggen, auch Waizen und Haber, sowie etwas Wicken werden gebaut und zwar flürlich. Das Brachfeld wird wenig benützt. Die Güterpreise sind – für den Morgen Acker circa 80–100–125 fl., für Wiesen 275–300 fl.

Zehnten und sonstige Gefälle (an Ellwangen oder jetzt das Kameralamt, Wellwart-Laubach, Pfarrei Hofen und Stiftungspflege Wasseralfingen) sind alle zur Ablösung angemeldet. Der Zehnte war sehr getheilt. In Hofen und Attenhofen gebührte großer und kleiner sammt Blut- und zum Theil Obstzehnten der Pfarrei Hofen, ebenso in Oberalfingen, nur daß hier das Kameralamt und die Kaplanei Oberalfingen einen Theil des großen Zehnten gemeinschaftlich bezogen. Von den Goldshöfen gehörten kleiner, Obst- und Blutzehnte wiederum der Pfarrei, vom großen Zehnten aber nur ein Theil, während ein anderer Theil dem Kameralamt und der genannten Kaplanei; – ein dritter Theil zu 1/6 dem Kameralamt, 3/6 der Herrschaft Niederalfingen (jetzt Staat), 2/6 (1837 von der Pfarrei Hofen angekauft) der Pfarrei Hüttlingen zustand. Ebenso vertheilte sich auch der große Zehnten vom Wagenrain, während den kleinen, Obst- und Blutzehnten

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_256.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)