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Morgen Acker, dessen Preis circa 40 fl. ist, rechnet man als mittelmäßigen Ertrag 11/2 Schober Frucht. Von Handelsgewächsen wird neuerdings etwas Reps gebaut.

Die Wiesen sind meist einmädig. Der durchschnittliche Ertrag ist 10–12 Centner Futter, der Preis aber circa 60 fl. vom Morgen.

Von Räumung der Felder an wird das Vieh auf die Feldwaide getrieben, außerdem herrscht Stallfütterung und es wird auf Düngergewinnung sowie überhaupt auf Rindviehzucht aller Fleiß verwendet. Die herrschende Race ist die Limburger.

Die Pferdezucht ist unbedeutend. Schafe gibts ziemlich viele, meist Bastarde.

Für Obstzucht geschieht wenig, obgleich der frühere Pfarrer Neidhard von A. allen Fleiß seiner Zeit angewendet hat, dieselbe zu heben.

Bienenzucht wird in den beiden nördlichen Bezirken, Adelmannsfelden und Pommertsweiler sehr wenig betrieben, die Lage scheint nicht günstig. Das Klima ist gewöhnlich windig und trocken, die Erndte merklich später als im Kocherthale.

Der Zehnte, groß und klein, gebührte – mit Ausnahme des Metzelgehrenhofs, wo ihn der Staat bezieht, der Pfarrei Adelmannsfelden, welche für den freigegebenen Ottenhofer Zehnten 1819 ist entschädigt worden. Vorhardsweiler gehörte sammt seinem Zehnten zur Pfarrei Obergröningen. Den Novalzehnten übrigens bezog die Herrschaft, weßwegen auf den Gemeindegütern und neuen Almanden der Staat den großen Zehnten bezog. – Grundherrliche Gefälle hatten der Staat und die Pfarrei, es werden aber alle vollends abgelöst. Jetzt sind nur zwei Güter, eins in Adelmannsfelden, eins in Stöcken, noch nicht freieigen.

Die Einwohner beschäftigen sich zwar hauptsächlich mit Ackerbau, allein da selbst in den besten Jahren nicht hinreichend Früchte zum eigenen Bedarf erzeugt werden und bei der großen Güterzerstücklung – nur noch in den Parzellen gibt’s einige ganze Bauernhöfe, und auch die Almanden und Gemeindewaldungen sind längst vertheilt – vermögen sie sich zum kleinsten Theile ganz vom Ertrag ihrer Felder und Ställe zu nähren; sie müssen also Nebenbeschäftigungen suchen, Taglohnarbeit u. dgl. mehr.

Von höchster Wichtigkeit ist deßwegen der Verdienst im Walde, besonders durch Holzmachen, Köhlerei und Verführung der Produkte. Dazu kommt eine ansehnliche Holz-Manufaktur; Schachteln nämlich, Rechen, Schüsseln, Teller, Schaufeln werden in großer Menge angefertigt und weitum verführt. Auch Potaschensiederei wird betrieben.

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_207.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)