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Damit war nun wohl der letzte Rest vom ehemaligen höheren Stand der Familie verloren. Doch ist noch 1600 Hans Georg Vickel ötting’scher Amtsverwalter zum Hohen- und Niederhause gewesen.

Die Herrn von Waiblingen, s. bei Fachsenfeld.

Die Freiherrn von Wellwart.[1]

Ein älterer Genealoge hat diesem edlen Geschlechte die Versicherung gegeben, daß sie von den aus Irland nach Frankreich gekommenen Grafen de Luna abstammen, aber ann. 936 schon bei Kaiser Heinrich dem Vogler gewesen seyen! In Wahrheit stand ihre Stammburg 1/2 Stunde von Harburg auf einem kegelförmigen Hügel im Wörnitzthale (abwärts); noch ist der Wall deutlich zu erkennen.

Hier auf einer Burg, welche leicht möglich auf römischen Ruinen sich erhoben hat, saßen schon im 12. Jahrhundert liberi, Dynasten von Wellwart, z. B. 1147–53 Eberhard und Otto, Brüder, de Guellenwart und Wellenwart. Eberhards Enkel waren Ulrich und Otto v. Wellwart 1229, von denen Otto nochmals 1239 ausdrücklich als liber genannt wird. Crusius nennt ann. 1260 einen Georg, 1276 erscheint wieder ein Otto v. Wellenwart, der Kaiser Rudolfs Zug nach Böhmen mitmachte, und derselbe wiederholt bis 1299 (s. Lang, Reg. boic. und das Ries, wie es war etc. V., 74 ff.)

Die Stammburg war bereits verloren, schon 1262 saß da ein Kastellan der Grafen von Graisbach; doch machte Otto noch Ansprüche, welche erst 1299 durch König Albrecht sind beigelegt worden. Die Orte, in welchen vorher schon wellwartische Besitzungen genannt werden,liegen auch weiter oben im Riese (Möttingen, Schratenhofen, Trumolzheim, Schwörsheim etc.) und es stand Otto v. Wellwart im Vasallenverhältniß zu Graf Friedrich v. Truhendingen, den er „seinen Herrn“ nennt 1280. Die Burg Wellwart stand noch 1623, wo Graf Friedrich v. Hersberg damit belehnt wurde; die Herrn v. Wellwart aber vergabten noch 1474 ein Activlehen zu Blintheim a. Donau; zu Schopfheim im Ries hat Georg v. Wellwart 1374 noch den Kirchsatz sammt einem Holz etc. von Chuno v. Adelmannsfelden gekauft. Späterhin finden wir nichts mehr von Besitzungen in jenen Gegenden und 1376 erscheint zum Erstenmal Georg v. Wellwart in einer Urkunde als ansäßig in unserem Bezirk: „Jörg v. Wellwart zu Hohenstat gesezzen.“ Sein Vater war vielleicht Otto v. Wellwart der (nach Biedermann) 1340 gezeugt hat. Hohenstadt kann Jörg v. Wellwart erst nach 1366 erworben haben, bereits aber 1363 war er mit Anna, Ulrichs v. Schechingen Tochter, vermählt und etliche Güter auch mögen sich daher schreiben.


  1. Im Widerspruch mit allen älteren Urkunden ist bei der Familie die Schreibweise Wöllwarth gebräuchlich worden.
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)