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Bezirk sind 1662 verkauft worden und so blieben denn die Herrschaften Hohenstadt, Schechingen und Leinweiler übrig, welche jetzt noch den Grafen v. Adelmann gehören, sammt den 1686/87 zusammengekauften Grundstücken in Ellwangen, mit einem stattlichen Palais.

Rechberghausen, das Wilhelm I. theilweise erworben hatte, hat Wilhelm VI., mit weitern Acquisitionen daselbst, 1695 wieder verkauft; ein Laienzehnt zu Hebsack 1433 ff. ist 1658 an den General v. Holz verkauft worden.

Was die feudalen Verhältnisse der gräflich Adelmannschen Güter betrifft, so war Schechingen von frühe her ein Ellwangisch Lehen und Leinweiler ist aufgetragen worden, um andere verkaufte Besitzungen frei zu machen. Schloß und Dorf Hohenstadt aber sind öttingisch Lehen; der Blutbann zu Hohenstadt dagegen ist seit 1495, der Blutbann zu Schechingen sammt zwei Jahrmärkten seit 1522 vom deutschen Reiche zu Lehen getragen worden.

Unter die ausgezeichnetsten Männer dieses edlen Geschlechtes gehören drei Geistliche. Camillus Bernhard, geb. 1457 † 1523, Domherr zu Augsburg und Custos zu Eichstädt, ein geistreicher Gelehrter, der mit den ausgezeichnetsten Männern seiner Zeit, einem Erasmus, Reuchlin, Peutinger u. s. w. in lebhafter Correspondenz stund und als Gönner der beginnenden Reformation von Dr. Eck auch in die Bannbulle gegen Luther mit aufgenommen wurde. Er fügte sich und wurde losgesprochen; in Eichstädt erinnert an ihn das von ihm gestiftete Bruderhaus zum heil. Sebastian.

Sein Bruder Konrad (geb. 1460–† 1574[ws 1]) gehörte auch zu der Peutingerschen gelehrten Gesellschaft in Augsburg und war selbst ein gelehrter Kenner und Förderer der Literatur. (Über Beide s. Veith, bibl. august. II.)

Josef Christof v. Adelmann, geb. 1640, Capitular in Ellwangen, 1671 Domdekan in Augsburg, 1674 Fürstpropst v. Ellwangen, hat sich ebenfalls als Gelehrter ausgezeichnet und eine reiche Bibliothek und einen bedeutenden mathematischen Apparat gesammelt. Nicht blos für sich führte er ein frommes Leben, sondern suchte auch durch Verbreitung erbaulicher Bücher, durch Anstellung eifriger Prediger und Katecheten, ja durch eigene seelsorgerliche Besuche bei Kranken u. s. w. bei seinen Unterthanen Gottseligkeit und Kirchlichkeit zu fördern. Er hat zu Ehren Jesu Mariä und Josefs die Kirche auf dem Schönenberg erbaut.

Der erste Graf, Josef Anselm, ist jedenfalls ein in manchen Hinsichten reichbegabter Mann gewesen, der nur allerdings die rechte Lebensstellung nicht gefunden hatte. Pahl[ws 2], der in seinen Denkwürdigkeiten Vieles von ihm erzählt, das für die Lokalgeschichte von Interesse ist, scheint ihn doch zu einseitig vom ungünstigen Standpunkte aus aufgefaßt zu haben.

b) Die Herrn von Ahelfingen.

Die Localsage läßt dieses Geschlecht von einem römischen Centurio


Anmerkungen [WS]

  1. w:Konrad Adelmann von Adelmannsfelden nennt 1462–1547
  2. Berichtigung: Pahl statt Pohl
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_147.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)