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südwestlich von Leinweiler, ein Hügel, auf welchem seiner Zeit Grundmauern und einiges eiserne Geräthe ausgegraben wurden. Ferner der sogen. Judenkirchhof, links vom Wege aus Schechingen nach Göggingen, ursprünglich wie es scheint ein mit Wall und Graben umgebenes quadratisch angelegtes Kastell, innerhalb dessen ein Erdfall nach der Sage von einem Brunnen herrühren soll.

Reich ist unser Bezirk auch an Grabhügeln, deren Inhalt, soweit sie bis jetzt geöffnet wurden, übrigens nichts dargeboten hat, in Folge dessen sie mit Bestimmtheit einer römischen oder römisch-celtischen Inwohnerschaft, oder unsern deutschen Ahnen könnten zugesprochen werden.

Im Appenwang bei Wasseralfingen wurden von den zahlreich vorhandenen, meist 12–18 Fuß im Durchmesser, bei 6–8 Fuß Höhe enthaltenden Grabhügeln die meisten geöffnet, und es fanden sich darin Feuerstätten mit Kohlen, Asche und Knochenstücken, außerdem aber nur Gefäßtrümmer von schlechtgebranntem, grobem Thon, mit wenig nur höchst einfachen Verzierungen, und zwar dickbauchige kleine Krüge oder Urnen, welche häufig zwischen zwei rothbemalten Tellern standen, alle jedoch längst zerdrückt. Einige größere Grabhügel von 40–50 Fuß Durchmesser standen auf der Hofener Haide, zunächst der oben skizzirten Römerstraße; seit aber die Haide in Ackerland verwandelt wurde, sind sie bei ihrer geringen Höhe fast eingeebnet worden. Hinter dem Wagenrain endlich sollen zahlreiche kleinere Tumuli gestanden seyn, aus welchen der Pflug Kohlen und Scherben zu Tag brachte.

Beim gänzlichen Fehlen von allen positiv römischen Spuren in diesen Erdhügelgräbern möchten wir dieselben doch am liebsten für germanische halten, nach der vorherrschenden Sitte unserer Vorväter, und römische Leichenfelder eher in den Schelmenwasen und -wiesen bei Aalen, so wie an der Schelmengasse unterhalb des Essinger Stürzels vermuthen, in dessen Nähe ein Gerippe mit einem kurzen, geraden Schwert und Messer einst ausgegraben wurde. Auch bei Abtsgmünd, bei Metzelgehren und wohl noch manchen Orten gibt’s Schelmenäcker, Schelmenwasen u. s. w.

Grabhügel aber jenseits des Limes finden sich besonders häufig auf den Leinhöhen, z. B. bei Neubronn (im sogen. Eichwald gegen Hohenstadt zu), bei Leinweiler, beim Zeirenhof (theils einzeln, theils in Gruppen – im Hagwalde) und nächst der Gränze bei Gollenhofen und beim Brackwang. Aus denen im Hagwald wurde einiges kaum mehr kenntliche Eisengeräthe ausgegraben.

Von den Neubronner Grabhügeln ließ einst Freiherr v. Werneck einige öffnen, ohne besondere Ausbeute. In einem 1830 auf der Höhe

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)