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viele Bausteine gebrochen, früher bei Treppach. Ein Bruch auf dem s.g. Kaiserwasen bei den Grauleshöfen liefert die Pflästersteine u. ähnl. hauptsächlich für Aalen. Einen besonders guten Kalch gibt ein Bruch bei Dewangen. Gyps liefert der Bezirk nicht; die Gypsmühlen beziehen ihn aus der Nähe von Crailsheim.

3. Sand ist in unserem Bezirke ein besonders wichtiger Artikel für die Gießerei in Wasseralfingen. Ein besonders fetter Sand wird von Oggenhausen herbeigeführt; indessen hat man doch einen tauglichen Formsand auch in der Nähe gegraben, in Appenwang seit 1808, bei Hüttlingen 1821, bei den Grauleshöfen (verwitterten Liassandstein) seit 1832. Auch beim Burgstall und Mandelhof findet sich ähnlicher. Ein zu den feinsten Gießarbeiten verwendeter Sand wird im Hirschbach gegraben. Zum Bauen ist überall fast tauglicher Sand leicht zu graben; bei Heuchlingen liefert ihn reichlich die Lein. Putz- und Streusand wird besonders von Abtsgmünd aus verführt.

4. Lehmgruben sind überall in der Nähe der vielen Ziegelhütten, die freilich ein Product von sehr verschiedener Güte liefern, indem nicht selten ein darin enthaltener feiner Kalkkies die Zieglerwaare brüchig macht, z. B. in Aalen, während anderwärts, z. B. bei Lengenfeld, Dewangen, Wasseralfingen ein weit besseres Product erzielt wird.

Bei Wasseralfingen findet sich auch ein für die Lehmformerei taugliches Material.

Töpfererde wird sehr vielfach von den trefflichen Zahnberger Gruben (O.A. Heidenheim) bezogen. Indessen liefert auch der Bezirk eine recht brauchbare, selbst feuerfeste Erde auf der Höhe von Hüttlingen gegen Buch zu; sie wird beim Hüttenwerke Wasseralfingen benützt. Die Essinger Häfner finden eine gute Erde auf dem Albuch, bei Tauchenweiler; wenig taugt die von den Häfnern in Aalen in der Nähe der Stadt gegrabene. Dagegen soll im Stadtwald Eichert beim Osterbuch ein Thon zu finden seyn, welcher dem Zahnberger noch vorzuziehen wäre, allein sehr schwer zu gewinnen ist.

Mit einer Erde bei Wasseralfingen endlich sind auch schon Versuche gemacht worden, welche ein Steingut wie das der Selterser Krüge geliefert haben.

5. Torfstiche bestehen nicht, obgleich auf den feuchten Wiesen zwischen Ober- und Unterkochen ein Ansatz von Torfbildung sich findet.

Auf Steinkohlen ist bei Abtsgmünd im vorigen Jahrhundert versuchsweise gegraben worden. Das Product bestand in den Pechkohlen, welche sich häufig in dem oberen Keupersandstein finden, aber bis jetzt sich nirgends in Württemberg nachhaltig gezeigt haben, indem es meist vereinzelte

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 071. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_071.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)