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Lehenabgaben belastet waren. So im 13. Jahrh. die Fürst von Konzenberg (s. daselbst), welche Kl. Salem hier begabten und ihre Verwandten von Wartenberg; von letzteren kommen Güter und Kirchensatz an die Thannheim, von diesen an die Villinger Hemmerlin. Den Zehnten hatte um 1200 St. Gallen, später kaufte ihn die Gemeinde an sich. Begütert waren ferner die Klöster Reichenau, Rottenmünster, St. Georgen, St. Blasien, Amtenhausen, welches das Vogtrecht an St. Blasien gab, und eine Reihe von Rottweiler Bürgern: Die Hamburger, Egger, Boller, Käger, Bulach, Hagg; die Trossinger Maier, die Herren von Emmingen, Eschingen und Weiler. Die hohe Obrigkeit beanspruchte Fürstenberg wegen der Landgrafschaft in der Baar.

Von Ortsadeligen von Weigheim kommen vor: Ulrich und Rudolf, Zeugen in einer Urkunde des Gr. Burkhard von Nellenburg 25. Febr. 1090 (Mone Anz. 1837, 7) und ebenso bei der Gründung des Kl. Alpirsbach (W. U. B. 1, 317); letzteres charakterisirt sie als Vasallen von Zollern, Rudolf erscheint auch 1094 Schaffhausen (Arch. für Schweizergesch. 7, 258). Seit dem 14. Jahrh. erscheinen sie mehrfach als Bürgermeister und Schultheißen in Villingen (Mone, Z. s. 8, S. 121 A. 3.)

Die Kirche ist St. Otmar (erster Abt der benediktinischen Regel in St. Gallen) geweiht und demnach nicht wohl vor dem 9. Jahrh. gegründet. 1275 ist der Dekan von Kirchen zugleich Pfarrer hier. Später ist sie dem Johanniterorden incorporirt.

30. Juli 1525 schwuren nach harter Niederlage die Bauern von Weigheim ihrem Komthur zu Villingen wieder Treue (Vill. Chr.). Mai 1762 vernichtet ein Brand 33 Häuser.

22. Nov. 763 vermacht Hug hier in villa Wicohaim (Wigo ist altdeutscher Personname) im Gau Perahtoltespara unter Gr. Adalhard all sein Gut für sein Absterben dem Kl. St. Gallen und verspricht ihm daraus, solange er lebt, einen bestimmten jährlichen Ertrag an Bier, Getreide und je einen Frisching, ebenso die Leistung bestimmter Feldarbeiten (W. U. B. 1, 6). 30. Juli 797 zu Thuningen gibt Trudbert sein Besitzthum in Weigheim und Trossingen ebendahin (eb. 49). 10. April 870 zu Neidingen (kaiserl. Pfalz) gibt Erfker gegen eine Hube in Weigheim alles was er in Thuninger Markung hat, nebst noch acht weiteren Jaucherten zu Ablösung eines jährlichen Grundzinses, den er aus seinem Eigenthum zu erlegen hatte (eb. 171). 1239 gibt Kl. Salem im Tausch eine Hube an die beiden Gebrüder Konrad Fürst zurück, welche es von ihrem Vater erhalten hatte (s. Wurml.). 27. Aug. 1270 vermachen der Pfarrrektor Schamel zu Mönchweiler und Eschach, seine Schwester und deren Ehemann dem Stift Salem eine curia in Weigheim und ein praedium in Mühlhausen (Mone Z. s. 8, 369). 1275 gibt der Dekan von Kilchain für diese Kirche

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0487.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)