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250 fl. 20 kr. und aus verpachteten Gemeindegütern, dem ehemaligen Hof „Kesselhalde“ (etwa 48 Morgen), 86 fl.

Die Kirchenpflege besitzt ein Vermögen von 5752 fl. 46 kr.; Stiftungen sind keine vorhanden.

Was die Viehzucht betrifft, so ist die der Pferde unbedeutend, dagegen die des Rindviehs in ziemlich gutem Zustande; man hält einen Albschlag mit Simmenthaler Kreuzung und hat zur Nachzucht einen Albfarren und einen von Simmenthaler Race aufgestellt. Der Handel mit Rindvieh ist von keinem besonderen Belang. Die Schweinezucht ist nicht gerade bedeutend, dagegen wird die Schweinemastung (halbenglische Race) ziemlich schwunghaft, theils zum eigenen Bedarf theils zum Verkauf betrieben. Auf der Markung läßt ein fremder Schäfer etwa 500 Stück Bastardschafe den Sommer über laufen.

Spuren aus früherer Zeit finden sich in dem 1/4 Stunde östlich vom Ort gelegenen Wald „Kirchholz“; daselbst besteht ein alter, jetzt wasserloser Brunnen, der „Geigersbrunnen“, in dessen Nähe schon Reste von Gebäuden aufgefunden wurden. Im Ösch „Bohl“ steht ein altes Steinkreuz. Auch kommt 1/4 Stunde westlich vom Ort der Flurname „Hagen“ vor, was einen abgegangenen Wohnort vermuthen läßt, und etwa 1/8 Stunde südöstlich vom Ort wird eine Flur „Birken“ (vermuthlich Bürgen) genannt, in dessen Nähe das „Gückenbühle“ liegt; vielleicht bestand hier einst eine Befestigung.

(Das Geschichtliche siehe bei Kolbingen.)
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0417.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)